Die medizinische Beratung im Vorfeld einer Brustvergrößerung ist fast immer "lückenhaft". Wie eine Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt, hapert es vor allem bei der Aufklärung über mögliche Komplikationen und Risiken der Operation. Der Test von vier Brustzentren öffentlicher Krankenhäuser und drei privaten Klinikverbänden ist in der Septemberausgabe der Zeitschrift test veröffentlicht.
Von sieben Einrichtungen hat als einzige das Interdisziplinäre Brustzentrum Charité Berlin die Patientinnen "umfassend" beraten. In bestimmten Fällen hat die Charité den Interessentinnen zum Beispiel empfohlen, den Eingriff noch einmal zu überdenken oder ihnen sogar von einer Operation abgeraten. Bei allen anderen Einrichtungen war die Beratung "lückenhaft", am Luisenkrankenhaus Düsseldorf sogar "sehr lückenhaft". Dabei ist eine Beratung der Patienten gerade bei einer Operation wie einer Brustvergrößerung, die nur aus ästhetischen Gründen erfolgt, besonders wichtig.
Bei den drei getesteten privaten, überregional tätigen Schönheitskliniken wurde jeweils mindestens einer Patientin deutlich zu große Implantate empfohlen. Punkten konnten die privaten Anbieter dagegen im Vergleich zu den öffentlichen Krankenhäusern bei Vorabinformation und Service, das heißt zum Beispiel bei Informationsmaterialien und Termintreue.
Fragen, die der Patientenorientierung dienen, wurden von keinem Anbieter vorbildlich beantwortet. So war die Aufklärung über die Qualifikation des Arztes, die erwarteten Kosten und den Ablauf "weniger ausgeprägt" bis "gering".
Der ausführliche Test Brustvergrößerung ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.deveröffentlicht.
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