Kinderkrankheit "Karies"
In Sachen Karies hat sich die jahrelange Aufklärungsarbeit ausgezahlt: Der Kariesbefall bei Kindern ist deutlich rückläufig. Jedoch konzentrieren sich bei 10 Prozent der Kinder 60 Prozent aller Kariesfälle. "Jüngste Erhebungen weisen daraufhin, dass die Milchzahnkaries in einzelnen Regionen wieder im Vormarsch ist. Die Eltern dieser Kinder müssen wir besonders für das Thema Zahngesundheit und zahngesunde Ernährung sensibilisieren", so Professor Dr. med. dent. Norbert Krämer von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Denn häufig bevorzugen Kinder eher weiche Nahrung, die weniger gekaut werden muss. "Dadurch sinkt die Speichelproduktion und das schadet den Zähnen. Denn Speichel ist wichtig für die Zahnreinigung und Festigung des Zahnschmelzes nach dem Essen", so Krämer weiter.
Pausenloses Essen und Trinken schadet
Vor allem säurehaltige Speisen und Getränke entziehen dem Zahnschmelz viele Mineralstoffe, machen ihn also weich und für schädliche Bakterien anfällig. "Wir empfehlen daher, nicht ständig etwas zu essen, sondern längere Pausen zwischen den Mahlzeiten zu machen. In diesen Pausen sorgt der Speichel dafür, dass die ausgewaschenen Mineralstoffe wieder eingebaut werden. Unterstützt wird dieser Prozess durch das Kauen von Xylit-haltigen Kaugummis", empfiehlt Krämer. Süßes sollte nicht ständig in kleinen Stückchen zwischendurch gegessen werden, sondern als Abschluss von Mahlzeiten.
Erwachsene: Wenig Kalzium - häufiger Parodontitis und Knochenschwund im Kiefer
Was für Kinder die Karies, ist für viele Erwachsene die Parodontitis (Zahnfleischschwund). Eine US-Studie mit 13.000 Teilnehmern belegt eindrucksvoll, dass Personen mit ausreichender Kalziumzufuhr weniger häufig an chronischer Parodontitis leiden. Frauen, die statt der empfohlenen 1.000 weniger als 500 Milligramm Kalzium am Tag zu sich nehmen, haben ein um 54 Prozent höheres Risiko für Parodontitis (Journal of Periodontology, 2000). "Schon junge Erwachsene müssen darauf achten, täglich etwa 1.000 Milligramm Kalzium zu essen. Viel ist das nicht: ein Glas Milch, ein Joghurt und eine oder zwei Scheiben Käse reichen bereits aus, um den Körper gut zu versorgen. Schließlich braucht dieser das Kalzium nicht nur für gesunde Zähne und feste Knochen, sondern auch für eine gut arbeitende Muskulatur und andere wichtige Stoffwechselprozesse. Reicht die Zufuhr nicht aus, entnimmt er das Kalzium des Depots in Knochen und Zähnen", so Krämer weiter.
Weitere Infos zur Milch und leckere Rezepte gibt es unter www.karlotta-unterwegs.de. Reinklicken lohnt sich, denn bei dieser von der Europäischen Union geförderten Informationskampagne für Milch und Milchprodukte kommen auch Spaß und Unterhaltung nicht zu kurz.