[pd-f] Das Angebot an Rennrädern ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Wie man durch den Angebots-Dschungel hindurch kommt und das passende Rad für sich findet, darüber sprach der pressedienst-fahrrad mit Stefan Scheitz, Marketingverantwortlicher bei Felt (www.felt.de).
pressedienst-fahrrad: Das Rennradsegment ist differenzierter geworden: Triathlonrad, Cyclocrossrad oder Komfort-Renner. Wer braucht eigentlich welches Rad?
Stefan Scheitz: Nun, bei vielen der Radgattungen steht der Einsatzzweck ja schon im Namen. Triathleten brauchen ein Rad, das extrem aerodynamisch gebaut ist, da Windschattenfahren im Rennen nicht erlaubt ist. Lenkeraufsätze bringen dabei gute Aerodynamik und Komfort zusammen. Räder für Querfeldein- bzw. Crossrennen sehen aus wie Rennräder, haben aber Cantileverbremsen und erlauben so die Montage breiterer, stark profilierter Reifen. Sie eignen sich nicht nur für den Renneinsatz, sondern sind gute Trainingsgeräte für den Winter oder um mal abseits des Straßenlärms zu radeln. Für eine etwas entspanntere Sitzposition auf dem Renner gibt es sogenannte Komfort-Modelle. Sie verhelfen durch ihr längeres Steuerrohr und kürzeres Oberrohr zu einer aufrechteren Sitzposition. In unserer "Z-Serie" haben wir sechs verschiedene Modelle, die übrigens kein Gramm schwerer sind als die gestreckten Race-Modelle.
pressedienst-fahrrad: Singlespeed-Räder haben sich fest etabliert. Welche Vorteile hat das Ein-Gang-Rad?
Stefan Scheitz: Geschwindigkeit ist es sicherlich nicht. Vor allem ist es die Reduktion. Weniger Technik bedeutet zum einen weniger Verschleiß. Auch optisch begeistern die Räder. Unser Singlespeed-Rennrad "Dispatch" beispielsweise macht einfach nur Spaß! Puristisches Radfahren ohne Schnickschnack - dafür aber mit einem gehörigen Anspruch an die Beine - das gefällt Sportlern wie Designfans gleichermaßen.
pressedienst-fahrrad: Furore machen die sogenannten Fixies, also Räder, die auch auf den Freilauf verzichten- die Pedale rotieren permanent mit. Sind das noch Rennräder?
Stefan Scheitz: Historisch betrachtet ist der starre Gang "die reine Lehre"; er markiert den Beginn des Rennrades. Noch heute sind sie auf der Radbahn verbreitet. Sicherlich wird man auf diesen Rädern nicht die Tour de France gewinnen. Aber das will ja auch kaum jemand. Der Reiz liegt vor allem im unmittelbaren Trittgefühl. Bei aller technischen Schlichtheit, ganz einfach zu fahren sind Fixies nicht, das permanente Rotieren der Kurbeln verlangt permanente Aufmerksamkeit und Übung. Wir liefern z. B. unser "Brougham" deshalb als Singlespeeder mit Freilauf aus und haben es mit einer "Wendenabe" ausgestattet. Durch Drehen des Hinterrades kann man zwischen starr und Freilauf wechseln. Rennradtechnik ist oft sehr nüchtern, da gefällt mir die Portion Lifestyle sehr gut.
Passende Neuheiten der Eurobike 2010/Saison 2011 zum Interview-Thema:
> Zeitfahrrad "DA"
> Einsteiger Rennradschaltung "Apex"
> Bunter Reifen "Durano"
> Bergtaugliches Fixie "Brougham 3 speed"