Schätzungsweise 12 Millionen Menschen in Deutschland vertragen keinen Milchzucker. Aber die Diagnose Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) bedeutet nicht nur, dass die Betroffenen auf Laktose weitgehend oder vollständig verzichten müssen. In vielen Fällen entsteht auch eine Osteoporose. Die Kalziumaufnahme aus Milchprodukten ist der aus anderen Lebensmitteln - insbesondere pflanzlichen - deutlich überlegen. Die Laktoseintoleranz ist auf einen Enzymmangel zurückzuführen. Bei den Betroffenen wird in der Schleimhaut des Dünndarms keine oder unwirksame Laktase produziert. Laktase spaltet die Laktose auf. Bei der Laktoseintoleranz kann der Milchzucker nicht verdaut werden und gelangt in den Dickdarm. Dort führt er zu den klassischen Beschwerden Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Der Ernährungsratgeber Laktoseintoleranz ist ein idealer Begleiter für Menschen mit dieser Erkrankung.
Beschwerden bei Laktoseintoleranz: Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen
Bei Laktoseintoleranz kommt es neben Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen auch bei einigen Betroffenen zu Übelkeit und Erbrechen sowie Unwohlsein. Ursache dafür ist, dass die unverdaute Laktose in den Dickdarm gelangt. Hier nutzt ihn die Darmflora als Substrat und schließlich bleiben Darmgase und Säuren übrig. Diese lösen die Beschwerden der Laktose-Intoleranten aus. In der Regel geben sich diese Symptome nach einigen Tagen laktosefreier Ernährungsweise. Die Laktoseintoleranz ist eine klassische Lebensmittelunverträglichkeit und keine Allergie. Sie geht nicht mit der Bildung von Antikörpern einher und kann nicht durch eine systematische Desensibilisierung geheilt werden. Die Laktosetoleranz der Betroffenen ist unterschiedlich. Daher müssen auch nicht alle Laktose-Intoleranten vollständig auf Milchzucker verzichten. Die Behandlung mit Laktase wirkt ebenfalls nicht bei allen Betroffenen gleichermaßen gut. Grundsätzlich werden drei verschiedene Formen der Laktoseintoleranz unterschieden:
1. Kongenitaler Laktasemangel: genetisch bedingter Laktasemangel
2. Primärer Laktasemangel: nachlassende Laktaseproduktion und Laktaseaktivität
3. Sekundärer Laktasemangel: durch Krankheiten wie Zöliakie bedingter Laktasemangel
Diagnose der Laktoseintoleranz
Die Laktoseintoleranz lässt sich durch verschiedene Diagnose-Methoden diagnostizieren. Dazu gehört der Diättest. Dabei wird nach einer Phase der laktosefreien Kost wieder Laktose aufgenommen. Haben sich vorher die klassischen Beschwerden gegeben und flackern sie bei Laktosezufuhr wieder auf, ist die Diagnose Milchzuckerunverträglichkeit zu stellen. Daneben gibt es noch den Milchuckerbelastungstest und den Wasserstoff-Atemtest. Diese Tests werden in der Regel von Gastroenterologen durchgeführt. Nach der Diagnose muss Milchzucker vollständig gemieden werden, bis sich die Symptome gegeben haben. Danach kann versucht werden, ob Sauermilchprodukte, die extrem wenig Laktose enthalten, vertragen werden. Die Laktosetoleranz bei den Patienten ist sehr verschieden. Es darf nicht übersehen werden, dass Laktose nicht nur in Milch und Milchprodukten, sondern auch in allen damit verarbeiteten Produkten enthalten ist. Zudem ist Laktose oft Zutat in Süßstofftabletten oder bei bestimmten Arzneimitteln.
Milch durch Soja ersetzen
Es ist möglich, Milch und Milchprodukte durch andere Lebensmittel wie beispielsweise Sojamilch oder Sojajoghurt, Mandelmilch sowie Reismilch und Reisdrinks zu ersetzen. Problematisch ist jedoch, dass diese Produkte nicht in der Lage sind, Milch und Milchprodukte zu ersetzen, da sie wenig Kalzium enthalten. Um einer Kalziummangel-bedingten Osteoporose vorzubeugen, ist es sinnvoll, auf kalziumangereicherte Sojaprodukte, die inzwischen im Supermarkt erhältlich sind, zurückzugreifen. Eine andere Alternative wären auch kalziumangereicherte Fruchtsäfte. Wichtig ist es bei Laktoseinteleranz auch, laktosefreie Margarine zu verwenden. Butter ist bei Milchzuckerunverträglichkeit nicht geeignet. Als Koch- und Bratfett eignen sich Speiseöle, die immer frei von Milchzucker sind.
Ernährungsratgeber Laktoseintoleranz
Der jetzt erschienene Ernährungsratgeber Laktoseintoleranz bietet vielfältige Informationen für Leser, die keinen Milchzucker verdauen können. Er zeigt in Tabellen geeignete Lebensmittel und problematische Lebensmittel auf, die Milchzucker enthalten können. Eine Auflistung enthält den exakten Laktosegehalt von Milch und Milchprodukten. Nach einer übersichtlichen und verständlich verfassten Einführung in die theoretischen Hintergründe zur Laktoseintoleranz zeigen die Autoren auf, dass auch bei dieser chronischen Verdauungsstörung Genießen erlaubt ist. Das Buch enthält 60 gesunde Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen, die eine ausführliche Nährstoffberechnung beinhalten. Das Buch ist durchgehend vierfarbig gestaltet und hochwertig mit Klappen ausgestattet.
Christiane Weißenberger und Sven-David Müller erproben die Rezepte in der Lehrküche
Die Autoren des Buches sind die Diätassistenten Christiane Weißenberger und Sven-David Müller, M.Sc., die alle Rezepte in der Lehrküche entwickelt und erprobt haben. Die Experten haben zusammen mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Diät- und Ernährungsberatung. Sie haben bereits mehr als 40 Ernährungsratgeber verfasst. Christiane Weißenberger arbeitet als Diät- und Diabetesassistentin in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis in Aschaffenburg. Sven-David Müller ist Master of Science in Applied Nutritional Medicine (Angewandte Ernährungsmedizin) und leitet das Zentrum und die Praxis für Ernährungskommunikation, Diätberatung und Gesundheitspublizistik (ZEK) in Berlin. Er war zehn Jahre an der Universitätsklinik Aachen tätig und hat sich hier auf die Diätetik und Ernährungstherapie bei gastroenterologischen und metabolischen Erkrankungen spezialisiert. Bibliografische Daten:
Ernährungsratgeber Laktoseintoleranz
Schlütersche Verlagsanstalt
12,90 Euro
Linktipps:
www.dkgd.de
www.glutencheck.com
www.svendavidmueller.de
Buchtipps:
Ernährungsratgeber Magen und Darm, Schlütersche Verlagsgesellschaft
Ernährungsratgeber Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Schlütersche Verlagsanstalt
Das Kalorien-Nährwert-Lexikon, Schlütersche Verlagsanstalt.