"Milchzähne fallen ja sowieso aus." - das denken viele junge Eltern und nehmen es folglich mit der Zahnpflege ihrer Kinder nicht so genau. Das allerdings ist falsch: Je gesünder das Milchgebiss, desto gesünder die bleibenden Zähne. Denn das Milchgebiss übernimmt viele Aufgaben, die für die Entwicklung eines Kindes wichtig sind, wie z.B. störungsfreies Sprechen oder eine geregelte Kaufunktion.
Die Münchner Zahnärztin Dr. Medya Mardi erklärt, was es bei der Zahnpflege von Kindern zu beachten gibt: "Sobald der erste Zahn durchbricht, sollte mit der Mundpflege begonnen werden. Es reicht vollkommen aus, wenn die Eltern einmal am Tag die Zähne mit einer kleinen Menge Kinderzahnpasta putzen. Die Zahnpasta der Eltern bitte nicht benutzten, da sie weder von den Inhaltsstoffen noch vom Geschmack her für kleine Kinder geeignet ist." Ab dem zweiten Lebensjahr empfiehlt Dr. Mardi die Zähne zweimal täglich zu putzen. Für Kinder ab drei Jahren kann dann eine elektrische Kinderzahnbürste hilfreich sein, denn der Bürstenkopf hat verkürzte weiche Borsten und ist dem Kindermund angepasst. Manche spielen sogar Musik während der empfohlenen Putzdauer von zwei Minuten, was die Zahnreinigung zu einem lustigen Ereignis macht. "Zähneputzen sollte nicht als Zwang vermittelt werden, sondern als spielerische Routine.", so die Münchner Zahnärztin zu dem Sinn solcher Zahnbürsten. Ab dem Kindergartenalter empfiehlt sie die Zähne auch mit Zahnseide zu reinigen: "Dies sollten die Eltern übernehmen, da ein Kind in diesem Alter die Fingerfertigkeit hierfür noch nicht hat." Grundsätzlich sollten Eltern die Zähne ihrer Kinder bis zum Erreichen des Schulalters nachputzen. Ab dem sechsten Lebensjahr erfolgt dann der Zahnwechsel. Gerade in dieser Phase ist das Zähneputzen des Kindes wichtig und sollte kontrolliert werden. Das ist auch das Alter, in dem der Wechsel zur Erwachsenenzahnpaste erfolgt.
Fazit: Zahnpflege fängt mit dem ersten Zahn an - mit einer kindgerechten Zahnbürste und der richtigen Zahnpasta. Noch wichtiger aber ist die Unterstützung der Eltern, ohne die geht es nicht. Da unterscheidet sich die Zahnpflege nicht von allem anderen, was Kinder für das Leben lernen.