Der Trend von minimalinvasiven Eingriffen hat nun auch den Bereich der Brustvergrößerung erreicht.
Was ist dran am Hype der endoskopischen Brustvergrößerung?
Wie bereits in unserem Beitrag zur Brustvergrößerung ohne OP oder in den Beiträgen der Presseportale „Brustvergrößerung und Gewebeauffüllungen mit Eigenfett - ohne OP?“ sind neue „moderne“ Verfahren bei weitem nicht gleichbedeutend mit Überlegenheit.
Den schnell erfassbaren Vorteilen einer OP ohne Narben stehen diverse Risiken bzw. ästhetische Unwägbarkeiten entgegen.
Wie sieht es nun mit der sogenannten endoskopischen Brustvergrößerung über die Achselhöhle aus?
Hier wird im Bereich der Achsel ein etwa 3-4 cm großer Schnitt gesetzt, um mittels eines Endoskops, wie es auch in anderen medizinischen Fachbereichen im Rahmen der Schlüsselloch-Chirurgie eingesetzt wird, unter Sicht die Tasche („Implantatloge“) vor oder hinter dem Brustmuskel zu formen, in welche später das Brustimplantat eingebracht wird.
Die Narbe liegt später im „unsichtbaren“ Bereich der Achsel, was als Hauptvorteil dieser Methode gilt.
Die Nachteile dieses Zugangsweges sind folgende:
Größere Implantate und v.a. solche mit rauer Oberfläche und aus auslaufsicherem Silikon können mitunter nur schwierig oder gar nicht über diesen Zugang eingebracht werden. Außerdem ist das exakte Positionieren von tropfenförmigen („anatomischen“) Implantaten weniger sicher durchführbar. Wesentlich ist es im Weiteren, dass trotz steriler Vorgehensweise im OP und entsprechender Vorbereitung beispielsweise durch vorausgehendes Epilieren ein erhöhtes Infektionsrisiko diskutiert wird. Grund ist die natürlicherweise gehäufte Besiedlung mit Hautkeimen im Bereich des Hautschnittes im Bereich der Achsel. Die Kontamination mit Hautkeimen kann dabei unbemerkt und schleichend von statten gehen, gefährdet im Gesamten einen langfristigen Erhalt des Implantates (Stichwort Kapselfibrose).
Fazit:
Die Methode der axillären Einbringung kommt aufgrund des oben Gesagten keinesfalls für alle Fälle in Frage. Die Zugangswege zur Einbringung des Implantates im Bereich der Brustumschlagfalte bzw. im Bereich des Brustwarzenvorhofes werden weiterhin aktuell bleiben und sind bei Weitem nicht überholt. Der Vorteil der endoskopisch assistierten Methode ist die gute Übersicht, die dem Operateur während des Eingriffs geboten wird. Diese gilt daher als bevorzugter Standard und kommt in den Musenhof Kliniken effektiv zum Einsatz.