Anlässlich der Neu-Erscheinung auf dem deutschen Büchermarkt von Julia Ross Buch „Was die Seele essen will – Die Mood Cure“ äußert sich der Ernährungs-Spezialist und gibt Tipps für alle, die sich oft unausgeglichen, gestresst und nervös fühlen.
Wo sehen Sie den Zusammenhang zwischen Ihrer Arbeit und Julia Ross Bestseller?
Dr. med. Peter Ihrig:
Viele Menschen leiden unter Ängsten, Stress, Essstörungen oder an Stimmungsproblemen bis hin zu Depressionen. Schon mit ausgewogener Ernährung und der gezielten Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln können wir nicht nur schlank werden, sondern auch unsere seelische Gesundheit zurückgewinnen.
Das klingt einfach und doch sind viele Menschen – gerade in der Bundesrepublik – übergewichtig und schlecht drauf. Woran liegt das?
Dr. med. Peter Ihrig
So paradox es klingt: Viele Leute essen zu wenig und das Falsche. Oft werden Kohlehydrate bevorzugt; dabei kommen Eiweiß, wertvolles Fett und Vitamine in der täglichen Ernährung zu kurz. Vor allem Menschen, die unter Stress stehen – sei es beruflich oder privat – ernähren sich oft durch Fertiggerichte oder Fast Food – ein ernährungstechnischer Super-Gau. Sie machen nicht nur dick, sondern den Menschen fehlen dadurch oft die Botenstoffe im Gehirn, die z.B. zu Aufmerksamkeitsstörungen, schlechter Laune oder Schlaflosigkeit führen.
Wie kamen Sie auf das Buch von Julia Ross?
Dr. med. Peter Ihrig:
Das Thema gesunde Ernährung mit Gewichtsreduktion und Fitness, aber auch Burn out beschäftigen mich schon lange, daher verfolge ich Neuentwicklungen und auch Publikationen in diese Richtung. Julia Roos hat in ihrer Klinik in den USA mithilfe vieler Menschen herausgefunden, dass für die reibungslose Funktion von Gedanken, die Steuerung der Aufmerksamkeit und von Emotionen die richtigen Gehirnbotenstoffe zur Verfügung stehen müssen. Bei mangelhafter Ernährung kommt es zu Defiziten. Wir ticken dann nicht richtig!
Was ist daran das Neue?
Dr. med. Peter Ihrig:
Die Erkenntnis von Julia Ross, dass ein Großteil unseres zunehmenden emotionalen Stresses auf einfach zu korrigierbare Fehlfunktionen unseres Gehirns und unserer Körperchemie zurückzuführen ist, ist neu. Diese Fehlfunktionen sind oft Resultat von nicht gedeckten Nährstoffen. Führt man die fehlenden Stoffe zu, können sie innerhalb von 24 Stunden beginnen, die emotionale Fehlfunktion zu beheben und die Stimmungslage verbessern. Auf diesen Erkenntnissen bauen auch unsere Ernährungsemfpehlungen bei Erschöpfungszuständen oder depressiven Erkrankungen auf. Wir können im Labor diese Defizite nachweisen, aber auch mit Applied Kinesiology testen,
ob bestimmte Aminosäuren, Mineralien oder Vitamine fehlen und diese dann substituieren.
Wie geht es dann den Patienten?
Dr. med. Peter Ihrig:
Wir erleben sehr oft Patienten, die bereit nach 3 Tagen Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung sich deutlich fitter und „besser drauf“ fühlen.
Wie sehen Sie unsere kohlehydratreiche Ernährung?
Dr. med. Peter Ihrig:
Kohlehydrate sind das „große Gift“ für den Körper, allen voran die weißen Kohlehydrate wie Pizza, Pasta und Sandwiches.
Das Problem ist, dass sie unmittelbar eine Befriedigung schaffen. Untersuchungen besagen, dass ein simples Butterbrot zu einer Endorphinausschüttung führt.
Das heißt, nach dem Verzehr von Kohlehydraten geht es einem momentan richtig gut. Die Krux ist, dieser Zustand hält nicht lange an. Der Hunger und die schlechte Stimmung kommen schneller wieder als einem lieb ist.
Was sollte man Ihrer Meinung nach vermeiden?
Dr. med. Peter Ihrig:
Heißhunger, also Unterzuckerung ist unbedingt zu vermeiden. Hier wird dann schnell ein Stück Pizza oder Kuchen gegessen. Die machen kurzfristig regelrecht euphorisch. Langfristig verschlechtern sie die Stimmung und führen zu Übergewicht.
Wer kann von diesem Ernährungskonzept profitieren?
Dr. med. Peter Ihrig:
Julia Ross Ernährungskonzept richtet sich an vier Stimmungtypen. Das sind 1. Die, die sich in einer „grauen Wolke“ befinden, 2. die, die sich antriebslos oder „bla“ fühlen, 3. die ewig „Gestressten“ und 4. die, die empfindlich auf alle Widrigkeiten des Lebens reagieren. Von dem Ernährungskonzept profitieren aber auch Frauen in der Menopause bzw. Männer, die sich in einer hormonell stark schwankenden Phase befinden. Hier ist dann eine gründliche Untersuchung des Hormonspiegels anzuraten.
Ihr Fazit für alle, die sich häufig deprimiert, ängstlich oder gestresst fühlen?
Dr. med. Peter Ihrig:
Wir können viel Energie aus der richtigen Nahrung ziehen, wenn wir unsere Schlechte-Laune-Nahrung weglassen, in erster Linie sind das Zucker und Weißmehl.
Aus unserer Guten-Laune-Nahrung können wird nicht nur Energie aufnehmen, sondern auch die Grundbausteine, die unsere Gehirnstoffwechsel ins Gleichgewicht bringen. Das sind vor allem Proteine, Gemüse, gesunde Fette und Obst. Sie sollten kurzfristig mit Nahrungsergänzungsstoffen optimiert werden. Im Ergebnis fühlen Sie sich binnen kürzester Zeit vitaler.
Wichtig ist dabei nicht nur das Richtige, sondern auch ausreichend und regelmäßig zu essen. Reduktionskost macht schlechte Laune! Sport als Ergänzung ist gut, ist aber sekundär, da erst einmal Energie da sein muss, um Sport zu treiben.
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