art - Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren und der Verband der Krankenhäuser in Stuttgart e.V. werben für höhere Spendebereitschaft.
Baden-Württemberg, erfolgsverwöhnt, wenn es um Leistungszahlen im bundesweiten Vergleich geht, steht in Bezug auf die Zahl der Organspenden pro Einwohner leider an hinterer Stelle.
Dass nicht nur landes- sondern auch bundesweit zu wenige Spender bereit stehen, hat sich vor einigen Wochen am prominenten Beispiel von Frank- Walter Steinmeier und seiner Frau gezeigt.
Für die lebensrettende Organspende zu werben und über die vielen guten Gründe für eine Organspende aufzuklären, ist deshalb das große Anliegen von Sozialministerin Dr. Monika Stolz und Bürgermeister Klaus-Peter Murawski, Vorsitzender des Verbandes der Krankenhäuser in Stuttgart e.V., in der Pressekonferenz am 17. September 2010 im Stuttgarter Rathaus. "Mit vielen verschiedenen Aktionen, Ausstellungen und Veranstaltungen arbeiten wir daran, dem alarmierenden Mangel an Spenderorganen zu begegnen", so Dr. Monika Stolz. Das Thema Organspende geht alle an. Jeder kann plötzlich, durch eine schwere Krankheit oder durch einen Unfall, in die Situation geraten, auf ein neues Organ angewiesen zu sein.
Die Transplantationsmedizin ist inzwischen erfreulicher Weise zum Standard der gesundheitlichen Versorgung geworden und ist so erfolgreich, dass die gespendeten Organe sogar über Jahrzehnte hinweg funktionsfähig bleiben können.
Bürgermeister Klaus-Peter Murawski sieht die Krankenhäuser beim Thema Organspende in einer Schlüsselposition: "Wir haben in Baden-Württemberg bundesweit mit die besten Transplantationsspezialisten und mit Hochleistungskrankenhäusern und Transplantationszentren wie in Stuttgart die besten Voraussetzungen für die Versorgung der vielen sog. Wartelisten-Patienten. Doch leider stehen viel zu wenige Spenderorgane zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Land und der deutschen Stiftung für Organtransplantationen möchten die Krankenhäuser deshalb intensiv daran mitarbeiten, die Zustimmungsrate in der Bevölkerung zu erhöhen und beizutragen, dass Organspende künftig zur Selbstverständlichkeit wird."
Ein Organspendeausweis, der u.a. in den Broschüren der deutschen Stiftung für Organtransplantationen (DSO) oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) enthalten ist, kann von jedem selbst leicht ausgefüllt werden und zeigt ? auch den Angehörigen, die ansonsten im Falle einer anstehenden Organentnahme alleine die Entscheidung zu treffen haben ? eindeutig den Willen des Betroffenen.
Die Vertreter der DSO wie auch die der Krankenhäuser, Professor Werner Lauchart (DSO), Professor Claude Krier (Klinikum Stuttgart), Professor Mark Dominik Alscher (Robert-Bosch-Krankenhaus) betonen: "Für unsere Arbeit ist es außerordentlich wichtig, dass in den Familien über das Thema gesprochen wird, denn leider erleben wir häufig, dass in den emotional schwierigen Gesprächen vor einer Organentnahme Angehörige oft nicht wissen, wie der Verstorbene über Organspende gedacht hat".
Für das Thema Organspende werben heißt auch, dazu beizutragen, Fragen zu beantworten und Ängste abzubauen, denn leider gibt es noch immer eine Reihe von unberechtigten Vorurteilen, die es abzubauen gilt.
"Unser Ziel darüber hinaus ist es", so Sozialministerin Monika Stolz, "dass Menschen, die Organe spenden, eine sehr viel größere öffentliche Anteilnahme und Anerkennung finden als das derzeit noch der Fall ist".
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