Die Eigenfett-Transplantation hat in den letzten Jahren ein grundsätzliches Revival durchlebt. Das hängt vor allem mit den verbesserten Liposuktionsmethoden zusammen, die eine ungefährliche und komplikationslose Sammlung grosser Fettmengen erlauben. In diesem Zusammenhang ist auch das Interesse an Brustrekonstruktion oder Vergrösserung mit Eigenfett stark angewachsen. Vor allem bei der Brustrekonstruktion mit Stammzell-angereichertem Eigenfett war bislang unklar, wie sicher eine solche Behandlung mach Mastektomie ist.
"Wir wussten eigentlich nicht, wie sich die Stammzellen im Eigenfett-Transplantat verhalten, nachdem sie in die Brust eingepflanzt worden sind. Es hätte sein können, dass sie Wachstumssignale aussenden, die zu einer erneuten Reaktivierung der Tumors führen oder über die Bildung neuer Blutgefässe den Tumor mit Frischblut versorgen," meinte einer der Studienleiter. "Unsere Studie lässt darauf schliessen, dass ein solches Szenario tatsächlich ein Risiko für den Patienten darstellt, solange noch vitale Tumorzellen in der Brust verbleiben. Sind die Zellen aber inaktiv, so ist die Brustrekonstruktion mit Stammzell-angereichertem Eigenfett eine sichere Alternative."
Für die Studie wurde ein Maus-Modell gewählt und menschliche Tumorzellen mit Maus-Stammzellen kombiniert. "Es gibt bereits einige klinische Hinweise dafür, dass die Brustrekonstruktion mit Eigenfett alleine eine sichere Sache ist. Nimmt man Stammzell-angereichertes Eigenfett, sollte man hingegen mit der Brustrekonstruktion so lange warten, bis man keinen Hinweis mehr für aktive Tumorzellen im verbleibenden Brustgewebe hat," sagte Dr. Albert D. Donnenberg vom University of Pittsburgh Cancer Institute, Pittsburgh, Pennsylvania. "Unsere Daten aus dem Maus-Modell lassen den Schluss zu, dass schlafende Tumorzellen nicht durch Wachstumssignale der transplantierten Stammzellen aufgeweckt werden können. Unter diesen Umständen kann man die Brustrekonstruktion mit Stammzell-angereichertem Eigenfett als sichere Methode bezeichnen."