Oft dauert es lange, bis die Diagnose Demenz gestellt wird, das liegt zum einen daran, dass die Erkrankten Ihre Krankheitssympthome oft kaschieren zum anderen an der fehlenden Fachkenntnis und der Anwendung moderner Diagnoseverfahren.
Bei Demenzerkrankten sterben unaufhörlich immer mehr Hirnzellen ab, mit der Folge, dass sich die gesamte Persönlichkeit der Erkrankten verändert. Am Ende wissen die Kranken nicht mehr wer Sie sind und erkennen sogar ihre Angehörigen nicht mehr.
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Demenzkranken in Heimen mehr als verdoppelt. Obwohl diese Zahlen seit langem bekannt sind, hat sich in der Pflegeausbildung sehr wenig getan, viele Pflegekräfte kennen noch nicht einmal die Grundprinzipien im Umgang mit Demenzkranken. Auch die Politik hängt hinter her. Anstatt endlich den erweiterten Pflegebegriff in ein Gesetz umzusetzen, dass auch pflegende Angehörige von Demenzkranken endlich Leistungen aus der Pflegeversicherung bekommen, spielt sie auf Zeit. Es geht um viel Geld.
In Deutschland leiden z.Zt. etwa 1,2 Millionen Menschen an einer dementiellen Erkrankung und jährlich kommen 250.000 hinzu. Bis zum Jahr 2050 rechnen Wissenschaftler mit bis zu 115 Millionen Demenzkranken. Demenz wird die Herausforderung der kommenden Jahrzehnte, so der Gerontologe Adriano Pierobon. Leider sind wir zu wenig vorbereitet.
Zum heutigen Welt-Alzheimer-Tag hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder ein Internet-Portal freigeschaltet. Hier können sich Betroffene und ihre Angehörigen über das Krankheitsbild sowie mögliche Hilfsangebote informieren. www.wegweiser-demenz.de
