sup.- Chatten per PC, simsen per Handy, spielen per Konsole, Filme per Fernsehen anschauen - die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen finden heute alle im Sitzen statt. Was der menschliche Körper aber gerade im Entwicklungsalter dringend braucht, ist regelmäßige Bewegung. Der Ausgleich zum stundenlangen Sitzen in der Schule, der früher durch Aktivität am Nachmittag erfolgte, findet in unserer durch elektronische Medien geprägten Welt zunehmend nicht mehr statt. Da reichen auch nicht zwei oder vier Sportstunden pro Woche aus, um das Defizit des ansonsten passiven Alltags zu kompensieren. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist unübersehbar: In Deutschland sind nach Daten des Robert Koch-Instituts etwa zwei Mio. Kinder und Jugendliche übergewichtig, davon 800.000 bereits krankhaft dick (adipös).
Die Gesundheit dicker Kinder ist schon in jungen Jahren in Gefahr. Übergewicht führt bereits im Kindesalter zu Gefäßschäden, Bluthochdruck und einer Frühform von Typ-2-Diabetes. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Herzzentrums der Universität Leipzig, die beim Europäischen Kardiologenkongress 2009 in Barcelona vorgestellt wurde. Fazit der Wissenschaftler: Das Ernährungsverhalten muss geschult, die körperliche Aktivität erhöht und das Freizeitverhalten der Kinder beeinflusst werden - und das von klein auf. Ein ganz wesentliches Problem dabei: Untersuchungen zeigen, dass viele Eltern dazu neigen, Übergewicht bei ihrem Nachwuchs zu verharmlosen bzw. gar nicht wahrzunehmen. Das ist fatal: Denn Eltern spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Prävention von Übergewicht geht. Durch Vorbildfunktion können sie am besten Einfluss auf das Ernährungsverhalten ihrer Kinder nehmen und dafür Sorge tragen, dass körperliche Aktivität im Alltag nicht zu kurz kommt. Wertvolle Anregungen, wie dies altersadäquat gelingen kann, gibt beispielsweise das Internetportal www.komm-in-schwung.de.