sup.- Wer viele Überstunden macht, wird schneller herzkrank. Dafür sprechen neue Ergebnisse einer Langzeitstudie aus Großbritannien. Die Studie Whitehall II der Forschergruppe um Dr. Marianna Virtanen stützt sich auf Daten von 6.014 Männern und Frauen. Im Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 11,2 Jahren trat bei 369 von ihnen ein Koronarereignis (Angina pectoris, Herzinfarkt oder Herztod) auf. Dabei zeigte sich, dass Angestellte, die regelmäßig drei bis vier Überstunden pro Tag leisten, ein um 60 Prozent höheres Risiko für Herzerkrankungen haben als Kollegen mit normaler Arbeitszeit. Diese Risikoerhöhung ist unabhängig von Faktoren wie Rauchen, Übergewicht oder erhöhten Blutfettwerten.
Als Gründe nennen die Wissenschaftler, dass Menschen, die viele Überstunden machen, zu hoher Konkurrenzbereitschaft und Angespanntheit neigen. Zu viel Zeit im Büro kann aber auch zu Depressionen, Angstgefühlen und Defiziten beim Schlaf und bei Erholungszeiten führen. Bei dauerhafter Belastung durch Überstunden empfiehlt es sich deshalb, spätestens ab 50 Jahre einen aussagekräftigen Herz-Check machen zu lassen. Dies ist heute mit einer kontrastverstärkten Magnetresonanz-Angiographie (MRA) ohne Strahlenbelastung und ohne unangenehme Eingriffe möglich. "Die MRA-Bilder sind qualitativ so gut, dass man auch sehr kleine Narben der Herzmuskulatur erkennen kann. Außerdem lassen sich die Herzklappen, die Herzmuskulatur und die Herzdurchblutung in einer einzigen Untersuchung beurteilen", erklärt Dr. Oliver Bruder, Kardiologe am Elisabeth-Krankenhaus Essen.