sup.- Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass Frauen anfälliger für die gesundheitsschädlichen Wirkungen des Rauchens sind als Männer. Darauf macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aufmerksam. So hat zum Beispiel eine Langzeituntersuchung aus Dänemark gezeigt, dass bei Frauen geringere Tabakmengen ausreichen, um die Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu steigern. Das Risiko für einen Herzinfarkt liegt bei Raucherinnen um 140 Prozent höher als bei nichtrauchenden Frauen. Zum Vergleich: Bei Männern steigt die Gefahr um 40 Prozent. Auch von Atemwegserkrankungen sind Frauen stärker betroffen als Männer. Ein Beispiel: Während Lungenkrebs im Jahr 1985 auf dem 19. Platz in der Rangfolge der häufigsten Todesursachen bei Frauen lag, war er 2005 bereits die achthäufigste Todesursache. In dieser Entwicklung spiegelt sich zeitversetzt die seit den 1960er Jahren gewachsene Raucherquote bei den Frauen wider.
Doch obwohl Rauchen das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit ist, schaffen es nur knapp fünf Prozent der Raucher, aus reiner Willenskraft von ihrer Nikotinsucht dauerhaft loszukommen. Deshalb ist hier mehr Einsatz durch die Ärzte erforderlich. Ein erfolgreicher Rauchstopp braucht laut Dr. Thomas Hering (stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Pneumologen, Berlin) vier Säulen: einen ausstiegsmotivierten Patienten, einen engagierten Arzt, ein Programm zur Verhaltensförderung und medikamentöse Unterstützung, um die Entzugssymptome zu lindern. Bewährt haben sich hierzu z. B. Rauchentwöhnungstabletten mit dem Wirkstoff Vareniclin (z. B. Champix), die an dieselben Rezeptoren im Gehirn binden wie Nikotin.