Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung gab das forschende Pharmaunternehmen Janssen am 22.09.2010 die Sieger des mit 15.000 EUR dotierten Zukunftspreises bekannt. Für die Überreichung der Auszeichnung lud Janssen in die Räumlichkeiten des Studienhospitals Münster ein, das den Janssen Zukunftspreis schon im Jahr 2008 für sich entscheiden konnte.
Ausgezeichnet wurden drei Projekte, die vielversprechende Ansätze und Vorschläge für neue Versorgungswege im deutschen Gesundheitswesen aufweisen.
Mit dem Zukunftspreis prämierte Janssen zum mittlerweile achten Mal Ideen, die wichtige Impulse für die konkrete Zukunftsbewältigung setzen.
"Angesichts der demografischen Entwicklung und der steigenden Kosten, die unsere Gesellschaft zu schultern hat, ist die Sicherstellung einer bezahlbaren und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung eines der wichtigsten Themen der Zukunft. Die drei ausgezeichneten Projekte zeigen exemplarisch, was Engagement und innovative Ideen in allen medizinischen Bereichen bewirken können", so Kris Sterkens Managing Director Janssen-Cilag GmbH.
Reibungsloser Übergang in die Erwachsenenmedizin
In diesem Jahr ging der erste der drei gleichwertigen Preise an das Berliner Transitionsprogramm, das sich als erstes Projekt in Deutschland mit dem Übergang (Transition) chronisch kranker Jugendlicher von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin beschäftigt. Viele chronisch erkrankte Jugendliche verlieren in der Zeit des Erwachsenwerdens den Kontakt zu ihrem Kinderarzt.
Langjährige Bemühungen zur Vermeidung von Krankheitsfolgen können so in kurzer Zeit zunichte gemacht werden. Die Jury lobte: "Die Initiatoren haben die vorliegenden internationalen Erkenntnisse zur Transition in einen konkreten Aktionsplan überführt. Vorbildlich, wie das Berliner Transitionsprogramm dabei das Problem auf gleichermaßen systematische wie individuell patientenorientierte Weise angeht."
Schlaganfall-Versorgung per Videokonferenz.
Für die optimierte Versorgung von Schlaganfallpatienten erhielt das Pilotprojekt TEMPIS den Zukunftspreis 2010.
"Seit 20 Jahren reden wir über die grandiosen Möglichkeiten der Telemedizin. In diesem Projekt sehen wir sie endlich einmal zur Verbesserung der Versorgung auch in der Fläche grandios verwirklicht", so Jury-Mitglied und Moderatorin,Dr. Franziska Rubin,in ihrer Laudatio.
Auf Anruf Pflege
Dritter Preisträger des Abends war die Düsseldorfer Pflege-Notruf-Zentrale. Seit 1. April 2010 können Pflegebedürftige und Pflegende aber auch Ärzte und Krankenhäuser hier unter einer einheitlichen Telefonnummer 365 Tage im Jahr 24 Stunden professionelle Hilfe für den Pflegenotfall anfordern. Die Pflege-Notruf-Zentrale arbeitet dabei mit lokalen Pflegediensten zusammen, damit eine schnelle Reaktion und kurze Anfahrtswege stets garantiert sind. Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Hickel begründete das Jury-Urteil mit den Worten: "In der Brandung eines weiter steigenden Pflegebedarfs ragt die Pflege-Notruf-Zentrale als rettender Leuchtturm in der Versorgungsverbesserung heraus.
Sie leistet hier einen künftig unverzichtbaren Beitrag zur besseren Fürsorge."
Der Zukunftspreis wurde 1997 ins Leben gerufen und 2010 zum bereits achten Mal verliehen. Die Beurteilung der Projekte übernimmt eine siebenköpfige Jury bestehend aus unabhängigen Experten wie Gero von Boehm, Dr. Franziska Rubin, Prof. Dr. Rudolf Hickel, Prof. Dr. Rolf Kreibich, Prof. Dr. Gerd Glaeske, Dr. Marcel Mangen und Malte W.Wilkes.
Traditionell können sich die Projekte nicht selber bewerben, sondern werden nach wechselnden Themenschwerpunkten unabhängig recherchiert und ausgewählt.