Das CSL Plasmacenter ist umgezogen. Die neuen Räume liegen noch zentraler in der Göttinger Innenstadt: Das Plasmacenter hat sich im Carré-Einkaufszentrum eingemietet. Die offenen, modern gestalteten Räume vermitteln Behaglichkeit und schaffen so für Personal und Spender eine entspannte Atmosphäre. Am 4. Oktober 2010 eröffnete das neue Plasmacenter in einer kleinen Feierstunde mit geladenen Gästen und mit Vorträgen über die Bedeutung der Plasmaspende.
Das CSL Plasmacenter ist auf die andere Straßenseite gezogen. Bisher in der Weender Straße 80-82 beheimatet, hat man jetzt eine neue Heimat in der Weender Straße 75 gefunden. Die neuen Räume im 4. Stock des Carré-Einkaufszentrums liegen noch zentraler und eröffnen die Chance, dass sich so mancher Laufkunde ein Herz fasst und sich im oberen Stockwerk des Zentrums spontan für eine Plasmaspende registrieren lässt. Denn es gibt immer noch zu wenig Freiwillige, die Blutplasma spenden. "Allein in Göttingen fehlen uns 500 Plasmaspender", erklärt Centermanager Andreas Gehrich.
Offen gestaltet und großzügig geschnitten sind die neuen Räume im Carré. Die Mitarbeiter des Plasmacenters begrüßen die Besucher an einer großen Empfangstheke. Lichtkuppeln in der Decke versorgen einen Teil des Innenraums mit Tageslicht und sorgen für eine helle, lichtdurchflutete Optik. Der Holzfußboden schafft eine warme Atmosphäre.
Am Montag, 4. Oktober, wurde das neue Göttinger Plasmacenter eröffnet. Zahlreiche geladene Gäste gaben sich in den neuen Räumlichkeiten ein Stelldichein. CSL Plasma nutzte diese Öffentlichkeit, um in kleinen Vorträgen auf die Wichtigkeit jeder einzelnen Plasmaspende hinzuweisen. Ausgewiesene Experten referierten über die enorme Bedeutung von Blutplasma zur Behandlung von schweren Erkrankungen.
Michael Schröder, Leiter von CSL Plasma, betonte, dass es nicht nur im Göttinger Plasmacenter, sondern deutschlandweit an Plasmaspendern mangelt. "Der Bedarf steigt ständig, aber immer weniger Menschen spenden", erklärte er.
Eine Patientin, die am Hereditären Angioödem (HAE) erkrankt ist, bestätigte, wie wichtig Blutplasma und dessen Spende sind. Sie schilderte ihren Leidensweg und ihr Leben mit der Krankheit. Bei dieser seltenen, aber schwerwiegenden Erbkrankheit kommt es zu Schwellungen im Gesicht, an den Extremitäten und an den Schleimhäuten der inneren Organe. Besonders gefährlich sind Schwellungsattacken im Bereich der Atemwege, die zum Erstickungstod führen können.
Dr. Wolfhart Kreuz, Privatdozent am Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt, ging näher auf die Krankheit ein, die mit Proteinen aus Blutplasma therapiert werden kann. Als Leiter der Gerinnungs- und Immundefektambulanz der Universitätskinderklinik Frankfurt beschäftigt er sich nicht nur seit Jahren mit der Symptomatik, sondern ist auch "Chef" des weltweit größten HAE-Zentrums.
Vor dem Rundgang durch die neuen Räume kam auch ein Spender zu Wort. Der Lehramtsstudent, der seit 2007 Blutplasma spendet, stellte seine Erfahrungen und seine Motivation zur Plasmaspende dar. 92 Mal ließ sich der 30-Jährige schon "anzapfen".
Blutplasma ist wichtig für die Behandlung von Patienten mit HAE, für Patienten mit Immundefekten, für Bluter und für Unfall- und Brandopfer
Die aktuelle Unterversorgung mit lebensrettendem Plasma alarmiert nicht nur Experten wie Dr. Kreuz, dessen Patienten auf Therapeutika aus Blutplasma angewiesen sind, sondern auch viele andere Mediziner, die z. B. Patienten mit Immundefekten, Hämophile ("Bluter") oder Notfall- und Brandopfer behandeln und dafür ebenfalls dringend Blutplasma benötigen.
Dabei ist Plasma spenden ganz einfach: Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 59 Jahren kann grundsätzlich bis zu 45 Mal in zwölf Monaten zur Plasmaspende gehen. Die gesundheitlichen Voraussetzungen werden vor jeder Spende durch eine medizinische Untersuchung festgestellt. Das CSL Plasmacenter Göttingen im Carré-Einkaufszentrum in der Weender Straße 75 ist täglich geöffnet von 8.00 bis 19.00 Uhr (samstags bis 13.00 Uhr).
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CSL Plasma GmbH
Emil-von-Behring-Str. 76
35041 Marburg
Hintergrundinformationen:
Weltweit sind mehr als eine Million Menschen auf lebensrettende Medikamente angewiesen, die aus Blutplasma hergestellt werden. Neben Unfallopfern, die Blutkonserven oder Blutplasma benötigen, sind es vor allem Menschen mit genetisch bedingter Hämophilie ("Bluterkrankheit") und Patienten mit angeborenen Immundefekten, für die Präparate aus Blutplasma überlebenswichtig sind. Rund 5.000 Bluter gibt es in Deutschland. Manche von ihnen benötigen bis zu 100 Plasmaspenden im Monat, um überleben zu können.
Das Hereditäre Angioödem (HAE) ist eine seltene, aber schwerwiegende Erbkrankheit. Es kommt zu Schwellungen an den Schleimhäuten der inneren Organe oder an den Extremitäten. Besonders gefährlich sind dabei Schwellungen des Kehlkopfes, die zum Erstickungstod führen können. Den Erkrankten fehlt im Blut ein wichtiges Protein, das bei einer akuten Attacke aber durch Verabreichung in die Vene ganz einfach zugeführt werden kann. Das intravenös gespritzte Protein wird aus Blutplasma gewonnen. Da das Wissen um die Krankheit wenig verbreitet ist, leiden Patienten mit Hereditärem Angioödem oft lange, bis sie die richtige Therapie erhalten. In Deutschland sind rund 1.600 HAE-Patienten diagnostiziert. Experten schätzen die Dunkelziffer aber auf fünfmal so viele Fälle.