Berlin, 07.10.2010 ? Mit völligem Unverständnis reagiert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) darauf, dass zwar einerseits aktuell in wesentlichen Teilen des Gesundheitswesens strukturelle und sogar finanzwirksame Reformen angegangen werden, andererseits aber die seit langem konsentierten und als dringend erforderlich anerkannten strukturellen Reformen des zahnärztlichen Vergütungssystems weiterhin auf die lange Bank geschoben werden sollen.
"In unserem Bereich gibt es statt mutiger und längst überfälliger Reformschritte bisher nur Absichtserklärungen der Politik. Wir fordern die Abschaffung der starren Budgetierung und die Anpassung der Gesamtvergütungen an den tatsächlichen Versorgungsbedarf der Menschen im Land", erklärte der Vorsitzende des Vorstandes der KZBV, Dr. Jürgen Fedderwitz. "Gerade solche dringend notwendigen Reformen mutig und zeitnah anzugehen, war erklärtes Ziel der Regierungsparteien im Koalitionsvertrag. Umso größer sind unser Unverständnis und unsere Enttäuschung angesichts der Realitäten." Selbst wenn man den Zusagen der Regierungskoalition glaube, so Fedderwitz weiter, würden mindestens zwei weitere Jahre ungenutzt vergehen, in denen das zahnärztliche Versorgungssystem weiterhin nicht wettbewerbsfähig sei, obwohl überall lauthals nach Wettbewerb im Gesundheitssystem gerufen werde.
Fedderwitz: "Ich appelliere nachdrücklich an die Bundesregierung, die strukturellen Reformen in der vertragszahnärztlichen Versorgung zeitnah anzugehen und nicht weiter zu verschieben. Wer den Wettbewerb im Gesundheitswesen will, muss auch faire Voraussetzungen dafür schaffen. Die KZBV ist jederzeit zu Gesprächen bereit. Die Ungeduld wird größer, der Druck wächst."
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