Gerade wurde der Nerzfarm-Gerichtstermin, der eigentlich am 07.10.2010 in Bonn stattfinden sollte, auf März 2011 verschoben. In dem Verfahren wirft man dem Enthüllungsjournalisten Jan Peifer vor, durch seine Anwesenheit auf einer Nerzfarm in Nordrhein Westfalen, seien 1.385 Nerze (1350 Welpen und 35 Muttertiere) umgekommen, dabei soll dem Farmer ein Schaden von über 22.000,00 EUR entstanden sein. Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, wird für den Journalisten bald bitterernst.
Was war passiert? Der Journalist und Filmemacher hat sich 2007 15 Nerzfarmen in Deutschland angeschaut und dokumentiert. Auch die Farm in NRW. Als Tierschützer die Aufnahmen sahen, wollten sie es kaum glauben und stellten, in Begleitung von Jan Peifer, den Nerzfarmer zur Rede. Doch der Landwirt war zu keiner Stellungnahme bereit, ganz im Gegenteil, die Situation wurde so bedrohlich, dass der Journalist die Polizei zur Hilfe holen musste. Nachdem diese Tierschützer und Filmer buchstäblich befreit hatte, fingen die Probleme erst richtig an. Zunächst hat man den Journalisten wegen Hausfriedensbruchs angezeigt, doch diese Ermittlung wurde bereits nach ein paar Wochen von der Staatsanwaltschaft Münster eingestellt. 6 Monate später kam man dann offensichtlich darauf, Jan Peifer u. a. für den Tod von 1.385 Nerzen verantwortlich zu machen: Wert der Tiere rund 44.000,00 EUR, der Schaden liege bei rund 22.000,00 EUR, denn das Fell der toten Tiere konnte man verkaufen - und für den Rest soll der Journalist nun zahlen. "Aus meiner Sicht völlig absurd ist die Argumentation, denn durch mein bloßes Auftreten auf der Nerzfarm sollen die Tiere umgekommen sein", so der Journalist und Filmemacher Jan Peifer. Vertreten wird der Journalist von der Kölner Medienkanzlei Höcker, hier wundert sich auch Dr. Sven Dierkes über die Klage: "Ich sehe keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Anweisendheit auf der Nerzfarm und den Tod der Tiere, ich bin gespannt, wie der Pelzfarmer dies dem Gericht glaubhaft machen will."
Peifer vermutet ohnehin, dass man versucht, ihn durch diese Klage mundtot zu machen. Er stützt seine Vermutung vor allem auf den gegnerischen Anwalt. Ein Blick auf die Unterschrift der Klage macht deutlich, woher der Wind weht, denn der gegnerische Anwalt ist einer der wohl bekanntesten Rechtsanwälte für die Landwirtschaftslobby.
"Diese Leute scheuen die Öffentlichkeit, wie der Teufel das Weihwasser" so Jan Peifer abschließend.