In Deutschland sind mehr als die Hälfte der Erwachsenen und etwa jedes fünfte Kind übergewichtig. Viele Menschen sind mit ihrer Figur unzufrieden und leben von einer Diät zur nächsten, führen einen ständigen Kampf gegen den Heißhunger oder greifen zu Appetitzüglern und Schlankmachern. „Langfristig wirken diese Diäten nicht“, erläutert Peter Faulstich-Kljajic, Diplom-Oecotrophologe und Ernährungsberater in der Malteser Klinik von Weckbecker. „Die meisten Menschen nehmen auf Dauer sogar zu.“
Bei Diäten sind in der Regel die Nahrungsmittel verboten, die der Übergewichtige gerne isst. Mit zunehmender Dauer der Diät entsteht ein Heißhunger darauf. „Diätsünden“ und Schlemmerphasen machen die anfänglichen Erfolge dann schnell zunichte. „Die fehlenden Langzeiterfolge haben nichts mit mangelnder Willensschwäche zu tun. Sie sind das Ergebnis einer insgesamt falsch verstandenen Diätmentalität. Durch ständiges Wiegen und Kalorienzählen, Verbote und unrealistische Ziele werden eher Essstörungen als gesundes Essverhalten gefördert“, erläutert Faulstich. „Langfristig hilft nur die Umstellung auf eine den individuellen Bedürfnissen angepasste gesunde Ernährung in Verbindung mit Bewegung und der Ursachenforschung, in welchen Situationen gegessen wurde.“
In der Malteser Klinik von Weckbecker wird den Patienten eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise vermittelt. Intensive Ernährungsberatung und Kochkurse erleichtern den Umstieg auf die gesunde Ernährung: „Wir wollen anbieten statt verbieten“, so Faulstich. „Gut essen macht Lebenslust. Gerade das ist es, was viele Übergewichtige wieder lernen müssen: Essen als etwas Positives zu empfinden, einen kreativen Umgang damit zu pflegen und es mit allen Sinnen zu genießen.“