Berlin - Augensalben und Vaginaltabletten, Antibiotikasäfte und Heparinspritzen ? die Therapie mit Arzneimitteln geht oftmals über die Einnahme einer Tablette hinaus. Jedes dritte von einem Berliner Arzt verschriebene Medikament, Hilfsmittel oder Medizinprodukt ist ? unabhängig vom Wirkstoff ? allein wegen seiner Darreichungsform besonders beratungsbedürftig. Das hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) mit Rezeptdaten von Versicherten der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) für das Jahr 2009 ermittelt.
Die Berliner Apotheken gaben im Jahr 2009 insgesamt rund 8,2 Millionen Packungen besonders beratungsbedürftiger Darreichungsformen an mehr als 1,6 Millionen GKV-Versicherte ab. Mehr als jeder zweite Berliner GKVPatient, der mit Arzneimitteln versorgt wurde, brauchte mindestens ein solches Präparat.
"Arzneimittel werden oft unterschätzt. Eine Kopfschmerztablette zu schlucken ist einfach. Schwieriger ist es, sich selbst Insulin zu spritzen oder mit einem Pulverinhalator richtig zu inhalieren", so Dr. Christian Belgardt, Präsident der Apothekerkammer Berlin. Werden Arzneimittel falsch angewendet oder falsch gelagert, bemerken Patienten dies selbst meist nicht. Fehlanwendungen können die Wirkung eines Präparats verändern oder zu Nebenwirkungen führen. Belgardt: "Damit Medikamente richtig wirken und gut verträglich sind, sollte sich jeder Patient vom Apotheker die richtige Anwendung zeigen oder erklären lassen."
Am häufigsten wurden Tabletten abgegeben, die nicht geteilt werden dürfen: 830.000 GKV-Versicherte in Berlin erhielten im Vorjahr Tabletten, Kapseln oder Dragees, die magensaftresistent überzogen waren oder ein verändertes Freisetzungsprofil aufwiesen. Auf Platz zwei folgten Medikamente, die gespritzt werden müssen (rund 300.000 Patienten). Augenarzneimittel wie Tropfen oder Salben erhielten 320.000 Berliner, Medikamente zum Inhalieren rund 270.000 Patienten. Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie unter http://www.akberlin.de.
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