Patienten, die unter Schmerzen leiden, können neuerdings den Bad Waldseer Axel Vogt aufsuchen. Vogt, ein Mitglied des Therapeutenteams am Institut für Gesundheit und Prävention, ist der einzige ausgebildete Schmerzphysiotherapeut in ganz Oberschwaben. Seine Behandlung soll nachhaltig Schmerzen lindern.
Mindestens acht Millionen Deutsche leiden nach Angaben der Deutschen Schmerzliga dauerhaft unter Schmerzen, die für viele Patienten eine Qual ohne Ende bedeuten. Außer ärztlichen Schmerztherapeuten können Patienten auch zu Schmerzphysiotherapeuten gehen. „Ziel der Schmerzphysiotherapie ist es, dass sich die Patienten nach Möglichkeit schmerzfrei und normal bewegen bzw. Schmerzbelastungen auf ein erträgliches Maß reduzieren werden können“, erklärt Axel Vogt. Vogt ist Mitglied des Therapeutenteams am Institut für Gesundheit und Prävention in Bad Waldsee und bislang der einzige Physiotherapeut in der Region Oberschwaben, der sich nach Abschluss einer Zusatzqualifikation als zertifizierter Schmerzphysiotherapeut bezeichnen darf.
Wieder schmerzfrei bewegen
Bewährt hat sich die Schmerzphysiotherapie laut Vogt insbesondere bei Erkrankungen im muskulo-skelettalen Bereich. „Dazu gehören Erkrankungen im Bereich des Bewegungsapparates, zum Beispiel Schmerzen an Wirbelsäule und Extremitäten, Arthrose, Arthritis, rheumatische Erkrankungen, Bandscheibenprobleme, Nervenwurzelreizungen und Osteoporose“, berichtet der Bad Waldseer Schmerzphysiotherapeut. Sein Behandlungskonzept richtet sich danach, wo und wie intensiv die körperlichen Beeinträchtigungen auftreten. „Meist werden Mobilisierungstechniken und Dehnungstechniken genutzt, um die Beweglichkeit des Patienten zu verbessern“, äußert der 42-Jährige. Durch diverse Trainingsprogramme kräftigt er die Muskulatur der Patienten, um eine erhöhte Stabilität zu erreichen. Zudem werden Lage-, Kraft- und Bewegungssinn der Patienten geschult, um deren Bewegungsempfindlichkeit zu verbessern.
Patienten aktiv einbinden
„Während der Behandlung wird der Patienten aktiv in die Therapie eingebunden“, erklärt Axel Vogt. So soll es dem Patienten ermöglicht werden, eigene schmerzlindernde Lösungen zu finden, diese einzuüben und selbstständig während des Alltags anzuwenden. „Die Erfahrungen zeigen, dass sich die Schmerzbelastungen relativ schnell reduzieren, die Lebensqualität der Patienten wieder zunimmt, so dass sie motiviert sind, weiterhin daran zu arbeiten, schmerzreduzierende Übungen zu absolvieren“, berichtet der Schmerzphysiotherapeut, dessen Ausbildung 2,5 Jahre dauerte bzw. 880 Stunden Weiterbildung umfasste. Auf diesen enormen Aufwand ist es wohl zurückzuführen, dass es in ganz Deutschland nur etwa 200 Schmerzphysiotherapeuten gibt.
Nach ärztlicher Verordnung werden die Kosten für eine Schmerzphysiotherapie-Behandlung sowohl von den gesetzlichen wie auch von den privaten Kostenträgern vollständig übernommen. Gesundheitspolitisch vorgegebene Budgets müssen jedoch berücksichtigt werden.