fit und munter - Plasmaspender sind Lebensretter

fit und munter

Plasmaspender sind Lebensretter

Im CSL Plasmacenter Offenbach werden jährlich rund 30.000 Liter Blutplasma gespendet / In der Region fehlen dennoch500 Plasmaspender / Plasma als Voraussetzung für lebensnotwendige Medikamente
Offenbach, 20. Oktober 2010 - Seit mehr als 30 Jahren haben Lebensretter aus dem Rhein-Main-Gebiet eine Anlaufstelle in Offenbach: Im CSL Plasmacenter in der Lilistraße 14-18 spenden sie Blutplasma, aus dem lebensnotwendige Medikamente für bestimmte Patientengruppen gewonnen werden. Von diesen Spenden abhängig sind vor allem Menschen, die an Hämophilie ("Bluterkrankheit"), der seltenen Erbkrankheit Hereditäres Angioödem (HAE) oder einem angeborenen Immundefekt leiden. Aber auch nach einem schweren Unfall oder nach Verbrennungen kann Blutplasma Leben retten. Doch der Bedarf an Blutplasma übersteigt bei weitem das Angebot. "Allein in Offenbach fehlen 500 Spender", stellt Centermanagerin Marion Wissig fest.
Die aktuelle Spenderdatei in Offenbach umfasst 1.500 Personen, von denen jeder durchschnittlich 15 Mal im Jahr Blutplasma spendet. Das entspricht einer Menge von rund 30.000 Litern verwertbares Plasma. "Jede einzelne Spende ist uns mehr als willkommen", erklärt Wissig. "Wir freuen uns über jeden neuen Spender, der den Weg zu uns findet - je mehr, desto besser." Deutschlandweit herrscht ein gravierender Mangel an Plasmaspendern. "Der Bedarf steigt ständig, aber immer weniger Menschen spenden", erklärt Frank Bernert, Operations Director CSL Plasma. "Doch Spenderplasma ist die Voraussetzung für die Herstellung von Medikamenten, die kranken Menschen ein relativ normales Leben ermöglichen und im Notfall auch Leben retten."

Betroffene betonen Notwendigkeit der Spenden
Für Jutta Kohaut und Karin Weide aus Frankfurt am Main ist ein Leben ohne Plasmamedikamente nicht möglich: Die 47-jährigen Zwillingsschwestern leiden an der seltenen Erbkrankheit HAE, dem Hereditären Angioödem. Bei dieser Krankheit kann es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Gefäßwände kommen, so dass Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe übertreten kann. Die Folge: Starke Schwellungen (Ödeme) an der Haut und/oder den Schleimhäuten, vor allem im Gesicht, an den Extremitäten oder an inneren Organen. Lebensbedrohlich werden diese Schwellungen, wenn sie am Kehlkopf auftreten, dann drohen Erstickungsanfälle bis hin zum Tod. Blutplasmapräparate können diesen Schwellungen vorbeugen. "Seit die Diagnose gestellt und die entsprechende Therapie eingeleitet ist, verläuft unser Leben viel entspannter", berichtet Jutta Kohaut. "Wir können gegen die plötzlichen Schwellungen vorgehen und leben auch nicht mehr in ständiger Angst vor einer HAE-Attacke."
Dr. Wolfhart Kreuz, Privatdozent am Klinikum der J. W. Goethe-Universität
Frank¬furt, beschäftigt sich als Leiter der Gerinnungs- und Immundefektambulanz nicht nur seit Jahren mit der Symptomatik, sondern leitet dort auch des weltweit größte
HAE-Zentrum. Auch er betont die Bedeutung von Plasmaspenden: "Ohne bestimmte Proteine, die ausschließlich aus Blutplasma gewonnen und nicht synthetisch hergestellt werden können, können wir betroffenen Patienten nicht helfen."
Für Matthias Reipert und Alexander Kowal ist die Plasmaspende zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Beide sind regelmäßige Spender: Alexander Kowal ist schon seit 1999 aktiv, Matthias Reipert hat in den vergangenen vier Jahren bereits
142 Spenden geleistet. "Die Spende ist unkompliziert und bedeutet für eine dreiviertel Stunde entspannt lesen oder Musik hören. Das gibt mir auf einfache Weise ein gutes Gefühl", erklärt Reipert.

Blutplasma: Wichtig für die Behandlung von Patienten mit HAE oder Immundefekten, für Bluter sowie für Unfall- und Brandopfer
Die aktuelle Unterversorgung mit lebensrettendem Plasma alarmiert nicht nur Experten wie PD Dr. Wolfhart Kreuz, dessen Patienten auf Therapeutika aus Blutplasma angewiesen sind, sondern auch viele andere Mediziner, die z. B. Patienten mit Immundefekten, Hämophile ("Bluter") oder Notfall- und Brandopfer behandeln und dafür ebenfalls dringend Blutplasma benötigen.
Dabei ist Plasmaspenden ganz einfach: Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 59 Jahren kann grundsätzlich bis zu 45 Mal in zwölf Monaten zur Plasmaspende gehen. Die gesundheitlichen Voraussetzungen werden vor der Spende durch eine medizinische Untersuchung festgestellt. Das CSL Plasmacenter Offenbach in der Lilistraße 14-18 ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 08:00 - 19:00 Uhr geöffnet, mittwochs von 14:00 - 19:00 Uhr und samstags von 08:00 - 13:00 Uhr.

Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: