Durch ein integratives Therapie-Programm sind mehr als 80 Prozent der Psoriasis-Patienten langfristig beschwerdefrei, betont heute Universitätsdozent John G. Ionescu von der Spezialklinik Neukirchen (http://www.spezialklinik-neukirchen.de), der beim fachärztlichen Beratungsportal Qualimedic.de die Online-Sprechstunde Umwelterkrankungen leitet. Die Schuppenflechte ist eine entzündliche Hauterkrankung mit Rötung, Schuppung und Bläschenbildung. Sie geht mit einem stark beschleunigten Wachstum der oberen Hautschicht einher und Mediziner teilen sie in verschiedene klinische Phänotypen ein: Psoriasis vulgaris, Psoriasis pustulosa, Psoriasis arthropathica und psoriatische Erythrodermie. Zu den klassischen Therapieverfahren bei Schuppenflechte seit Jahren:
1. Die Bestrahlungstherapie: UV-Behandlung unter stationären oder ambulatorischen Bedingungen, oft kombiniert mit Chemotherapeutika wie Psoralen (PUVA-Therapie).
2. Klima-Therapie in hohen Gebirgen oder am Meer kombiniert die positive Wirkung der Sonne (UV-Bestrahlung) mit der Mineralstoff-Einwirkung des Meerwassers. Auf dieser natürlichen Therapieform basieren auch klinische oder ambulatorische Ansätze mit UV-Strahlen und Sole-Therapie, die in Kliniken und Kurorten angeboten werden.
3. Lokale symptomatische Behandlung mit verschiedenen Salben, Cremes und Emulsionen, meistens basierend auf Kortison-, Retinoid-, Salicylsäure-, Cignolin- und Teerformulierungen und
4. Innere Behandlung schwerster Psoriasisformen mit Vitamin-A-Derivaten oder mit Zytostatika oder anderen Immunsuppressiva (Biologicals).
Wie schon lange bekannt ist, haben die oben erwähnten Therapieformen leider drei Gemeinsamkeiten:
1. Keines dieser Verfahren berücksichtigt wichtige Provokationsfaktoren psoriatischer Erscheinungen.
2. Alle diese Verfahren richten sich lediglich auf die psoriatischen Symptome (Entzündung und hohe Vermehrungsrate der Epidermalzellen, verbunden mit Schuppung), daher ist die beschwerdefreie Zeit begrenzt und die Rezidive kommen nach wiederholter Behandlung immer schneller wieder.
3. Alle diese Verfahren haben verschiedene Nebenwirkungen, die bei langfristiger Anwendung für den Patienten leichter oder gravierender sein können, von Hemmung der zellulären Immunreaktion mit steigender Infektanfälligkeit über Hautatrophie, Ödeme, Haarverlust und innere Organschäden bis hin zu Hautkrebs.
Univ. Doz. Dr. John G. Ionescu hat mit seinem Team an der Spezialklinik Neukirchen im Bayerischen Wald neue Therapieansätze entwickelt und wissenschaftlich überprüft. Seit 1986 werden hier die verschiedenen klinischen Formen der Psoriasis anhand eines integrativen, komplexen Therapiemodells behandelt. Die Ärzte und Wissenschaftler der Klinik waren vorher mehrere Jahre mit der Problematik der verursachenden Faktoren psoriatischer Erscheinungen beschäftigt. Dabei geht das Neukirchener Psoriasis-Modell weit über die klassischen Verfahren mit Anwendung von Vitamin D3-Derivaten zur Lokalbehandlung psoriatischer Effloreszenzen, Fumarsäurepräparaten für den inneren und äußerlichen Gebrauch, mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus Nachtkerzen- und Fischöl und verschiedene diätetische Empfehlungen, die ebenfalls eine Linderung der Beschwerden bringen sollen, hinaus. Die heute zur Verfügung stehenden Daten aus der Fachliteratur zeigen eindeutig, dass in 50 bis 65 Prozent der Psoriasis-Fälle (Typ 1) eine genetische Disposition vorliegt, die Mediziner mit den genetischen Blutmarker-Systemen (Antigene der Lewis-Blutgruppen, der HLA- und MHC-Systeme) feststellen können. Interessant ist aber die Tatsache, dass sowohl in diesen Fällen, als auch bei einer Vielzahl von Patienten, bei denen weder eine familiäre Veranlagung noch genetische Merkmale erkennbar waren (Psoriasis Typ 2), die Krankheit erst relativ spät (meist im 2. Lebensjahrzehnt oder später) zum Ausbruch kam, erläutert Dr. Ionescu. Das zeigt, dass hier neben der erwähnten genetischen Disposition zusätzliche Provokationsfaktoren eintreten müssen, um eine latente, genetisch verankerte Psoriasis in eine klinisch definierte, sichtbare Erkrankung umzuwandeln. Nach den zur Verfügung stehenden Daten gelten als wichtige somatische Auslöser psoriatischer Schübe:
• Hautreize chemischer oder physikalischer Natur / Verletzungen (Köbner-Phänomen),
• negative Klimaeinflüsse (nasskalte Witterung, Sonnenbrand),
• rezidivierende bakterielle, virale oder mykotische Infektionen der Haut, der Schleimhäute und des Darmes,
• Abweichungen in der zellulären Immunfunktion durch klonal expandierte T-Zell-Subpopulationen, die durch bestimmte Antigene aktiviert wurden,
• die langfristige Einnahme verschiedener Medikamente wie Anti-Malaria-Mittel, ß-Blocker, Lithium, Penizilline, Sulfonamide, Cimetidin, Interferon, u. a.,
• der Konsum von Alkohol und bestimmten Nahrungsmitteln bzw. Zusatzstoffen, die durch pseudoallergische Reaktionen den Reizzustand der Haut deutlich steigern,
• Schadstoffe wie Nikotin, Pestizide, Düngemittel, Holzschutzmittel, Lösungsmittel, Kosmetikbestandteile oder Schwermetalle aus Dentallegierungen, Schmuck, Konservendosen, die als potentielle Aktivatoren der T-Zellen gelten,
• Abweichungen im Purin-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel, meist durch eine falsche Ernährungsweise,
• eine mangelnde antitoxische Funktion der Leber und des Blutes (eigene Untersuchungen zeigen erniedrigte MAO-, DAO- und GST-Werte) sowie
• die erhöhte Produktion von Neuropeptiden aus Nerven- und Hautzellen mit Einfluss auf die epidermale Hyperproliferation und T-Zellen-Funktion,
• neurohormonelle Störungen, verbunden mit signifikanten Katecholamin-Abweichungen und Blockaden der ß-Rezeptoren. Neuere Ergebnisse aus dem Labor der Spezialklinik zeigen in diesem Zusammenhang signifikant erhöhte Noradrenalinwerte im Plasma, welche auf eine chronisch veränderte Reaktionslage in der neurohormonellen Regulation beim Psoriatiker hinweisen. Über Abweichungen in der Hypophysen-Funktion, verbunden mit signifikant erhöhten STH-Werten sowie über die negativen Stresseinflüsse auf die zelluläre Immunfunktion wurde ebenfalls in der Literatur berichtet,
• die Hemmung des Energiestoffwechsels, verbunden mit niedrigen Werten energiereicher Stoffe (ATP) und zyklischer Nukleotide (cAMP) in den Hautzellen und Leukozyten und
• die negative Wirkung verschiedener psychogener Faktoren wie z. B. Konfliktsituationen, Prüfungsangst, Verlust des Arbeitsplatzes, Unfälle, Operationen, Scheidung, Tod von Angehörigen u. a. konnte ebenfalls bei über 40 % der Psoriatiker statistisch dokumentiert werden.
Aufgrund der multifaktoriellen Determinierung psoriatischer Schübe kann nur eine individuelle Integrativtherapie, die die Provokationsfaktoren berücksichtigt, langfristig Erfolg haben, macht Universitätsdozent Ionescu deutlich. Ziel dieser Therapie ist es, die manifeste Psoriasis in eine erscheinungsfreie Form umzuwandeln und diesen Zustand langfristig zu stabilisieren. Da die genetische Prädisposition der Psoriatiker nicht zu beeinflussen ist und jeder Patient seine eigene Krankheit hat, wird versucht, in erster Linie möglichst genau die individuellen Provokationsfaktoren exogener und endogener Natur herauszufinden und diese gezielt auszuschalten. In der Spezialklinik Neukirchen wird dies zuerst im Rahmen eines umfassenden Diagnoseprogramms anhand klinischer und spezieller biochemischer, mikrobiologischer, immunologischer und umweltmedizinischer Untersuchungen gewährleistet. Die nachfolgenden individuellen Therapiemaßnahmen orientieren sich strikt an den im Diagnoseprogramm gewonnenen Ergebnissen und beinhalten vor allem:
1. Innere Behandlungskomponente:
• Sanierung mikrobieller Herde, die die Haut, die Schleimhäute, die Luftwege, Harnwege, den Darm oder den Genitalbereich befallen haben.
• Wiederherstellung einer gesunden Darmflora und Darmfunktion, z. B. anhand von milchsäureproduzierenden Bakterien (beispielsweise Kanne Brottrunk) und gesundheitsförderlichen E.-coli-Stämmen.
• Identifizierung und Ausleitung relevanter Schadstoffe wie Pestizide, Holzschutzmittel, Schwermetalle aus Dentallegierungen (u. a.).
• Aktivierung der Phase I und II - Detoxmechanismen der Leber und des Blutes (Alkohol/Aldehyddehydrogenasen, Phenoloxydasen, Mono- und Diaminoxydasen, Glutathion-S-Transferasen und andere). Hier kommen biologische Leberschutzstoffe, ausgewählte Nahrungsmittel und B-Vitamine mit Co-Enzym-Funktion sowie die drastische Reduzierung von Nikotin und Alkohol zum Einsatz.
• Eliminierung erhöhter Konzentrationen von krankheitsfördernden Stoffen im Blut (Endotoxine, biogene Amine und zirkulierende Immunkomplexe) durch Ausschluss-Diät, Enzymgaben und Darmsanierung.
• Abbau erhöhter Harnsäure- und Fettwerte im Blut anhand diätetischer und phytotherapeutischer Maßnahmen.
• Aktivierung der humoralen und zellulären Abwehrfunktion mittels Immunglobulingaben, Autovakzine und biologisch-pflanzlicher Präparate wie Echinacea, Thuja, Baptisia.
• Ersatz fehlender Vitamine, Spurenelemente, ungesättigter Fettsäuren (Omega-3,6 und 9) und energetisch wirksamer Stoffe (Fumarsäure, ATP). Die Verordnung solcher Mittel hat ebenfalls individuellen Charakter und orientiert sich strikt an den Untersuchungsergebnissen (ATP-Werte, Fettsäurenprofil in Erythrozytenmembranen, Vitaminstatus, etc.).
2. Diätetische Maßnahmen:
Erfahrungsgemäß müssen die meisten Psoriatiker auf die Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel verzichten, die allergische oder pseudoallergische Reaktionen auslösen können oder eine ungünstige Wirkung auf den intermediären Stoffwechsel entfalten. Hier kommen nach Ionescu Nahrungsmittel in Frage
• mit steigender Wirkung auf die Harnsäure- und Blutfettwerte,
• mit ungünstiger Wirkung für die Unterhaltung bakterieller oder mykotischer Herde,
• mit reizender Wirkung auf das Nerven- und Gefäßsystem (biogene Amine, Kaffee, Konservierungsstoffe, Farbstoffe sowie bestimmte vasoaktive Gewürze wie Pfeffer, Paprika, Curry, Chili) sowie Nahrungsmittel,
• die mit IgE-Antikörpern allergische Reaktionen hervorrufen oder ohne Immunglobulinbeteiligung zu der Entstehung pseudoallergischer Reaktionen beitragen (verschiedene Nahrungsmittelbestandteile und/oder Zusatzstoffe)
3. Lokale, äußerliche Behandlung:
Wird in der Regel mit keratolytischen, wachstums- und entzündungshemmenden oder antimikrobiellen Präparaten (Harnstoff, Milchsäure, Teer, Dithranol, Zink, ATP, Antimykotika) durchgeführt, welche regelmäßig unter nassen oder trockenen Umschlägen – je nach Hautzustand und den Ergebnissen der mikrobiologischen Untersuchungen – zur Anwendung kommen. Die erzielte herdsanierende, antiinflammatorische und hautaufbauende Wirkung wird durch medizinische Bäder (Teer, Milchsäure, Ölbäder) unterstützt. In der Nachbehandlungsphase werden in der Regel vitaminhaltige sowie energie- und feuchtigkeitsspendende Präparate angewandt.
4. Psychologische Betreuung:
Die konsequente, individuelle psychologische Betreuung der Patienten wird in Neukirchen durch einen sehr engen Kontakt zu den behandelnden Ärzten und Psychologen sowie durch zusätzliche Entspannungstherapien wie Autogenes Training, Yoga und Bio-Feedback gewährleistet. Hinzu kommen auch regelmäßige Einzel- und Gruppengespräche zur Erläuterung der Therapieprinzipien und verhaltenstherapeutische Einweisungen (z. B. Selbstsicherheit-Training) für die Nachbehandlungsphase.
Aufgrund der langfristigen Beschwerdefreiheit nach der 1-monatigen stationären Behandlung übernehmen alle Krankenkassen Deutschlands die Therapiekosten in der Spezialklinik Neukirchen.
In der Online-Sprechstunde „Umwelterkrankungen/Umweltmedizin“ auf http://www.qualimedic.de beantwortet Universitätsdozent Dr. John G. Ionescu kostenlos Fragen von Patienten. Die Qualimedic.com AG betreibt das fachärztliche Beratungsportal Qualimedic.de.
Qualimedic.com AG, Sven-David Müller-Nothmann (Pressesprecher, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Brückenstraße 1 bis 3, 50667 Köln, 0221-2705212, mueller@qualimedic.de. Die Qualimedic.com AG ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln. Sie betreibt seit vielen Jahren erfolgreich fachärztliche Beratungsportale. Dazu gehört auch http://www.qualimedic.de, das in über 60 Online-Sprechstunden kostenlose Beratung durch mehr als 60 Fachärzte anbietet.