Am Samstag, 23. Oktober 2010, fiel um 19 Uhr der Schuss zur vierten Ermittlung zum Fall "Mord in Giesing". Mehrere Hundert Teilnehmer machten sich bis 24 Uhr auf den Weg, um an 18 Locations entlang der Tegernseer bei der kriminellen Schnitzeljagd zu ermitteln. Alle Orte waren aufwendig dekoriert und animierten zum Mitmachen, Rätseln und Ermitteln. Dabei kamen Hobby-Detektive, Kulturliebhaber und Krimifans auf Ihre Kosten.
Das Programm bestand aus vielfältigen Highlights. Das Spektrum der Lesungen reichte von den Syndikatsmitgliedern Angela Eßer und Leonhard M. Seidl über Michael Gerwien und Robert Mattheis bis hin zu den Giesing-Kennern Bernhard Ganter und Willibald Karl. Als Gastleser präsentierte Daniel Küblböck Jerry Cotton und den New Yorker Untergrund der 60er Jahre.
Musikalisch bot die Veranstaltung eine breite Palette an groovig-kriminellen Klängen: Von rockig-wild bis original bayerisch, von incredibly strange music bis zur Gaunermusik der 20er-Jahre, alle Bands hielten sich an das Motte der kriminellen Schnitzeljagd.
Über reale Kriminalfälle und tatsächliche Todesopfer berichteten Thomas Althaus, Richard Thiess und Günter Milke. Sie kennen die Arbeit bei den Münchner Kommissariaten für Todesermittlung und Mord. Sie sprachen überraschend offen, mit der nötigen Distanz für den Hörer, über ihren Arbeitsalltag. Gemeinsam mit Robert Flieger begleitete Günter Milke die Gespräche mit Werken der Polizeipoeten.
Etwas Außergewöhnliches gab es im Kiosk an der Pilgersheimer Straße zu sehen. Hier hatten die Organisatoren Giesings kleinstes Krimikino eingerichtet und zeigten die zwei Kurzfilme des international ausgezeichneten Studios Seidel aus München: "Die Sau ist tot" und "Der Fall Claudia Bonheur".
Neben dem kulturellen Programm konnten sich die Amateur-Ermittler in verschiedenen Locations über den Mord und seine Hintergründe informieren. In vollkommener Finsternis konnte im Stadtteilladen den letzten Minuten im Leben des Teufelsgeigers gelauscht werden. Die Apha Reinigung war Stützpunkt einer Männer-Organisation und im Leerstand einer ehemaligen Bank konnte der Grund des Verbrechens - ein mit mehreren Tausend Euro gefüllter Safe - in Augenschein genommen werden. Obwohl sich das Schyrenbad bereits im Winterschlaf befindet, konnten Detektive und Ermittler auch hier, in den Umkleidekabinen der Damen, den Spuren nachgehen. Um Mitternacht wurde der Fall über eine Polizeidurchsage in allen Tatorten aufgelöst.
Für alle, die mehr über den Teufelsgeiger und sein kriminelles Quartett wissen möchten, gibt es den Mord in Giesing nochmals zum Nachlesen. In Kürze ist der Groschenroman "Joseph Kiesinger in den Fängen des Teufelsgeigers" in allen Locations oder über die Homepage gegen einen Unkostenbeitrag von 2 Euro erhältlich.