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Tätowierung und Leberentzündung: ein Zusammenhang besteht

Bei mancher Tätowierung wurde die Leber gleich mitbedacht. Nicht mit Farbe, sondern mit Viren.
Der Trend zu Haut-Verzierungen im Lendenbereich geht zurück, so manches Hautbild wird inzwischen beim Hautarzt mühsam wieder weggelasert. Doch nicht nur auf der Haut können Folgen bleiben: Bei mancher Tätowierung wurde die Leber gleich mitbedacht. Nicht mit Farbe, sondern mit Viren. Denn: Wer sich ein Tattoo unter die Haut stechen lässt, geht bei mangelnder Hygiene im Nadelstudio das Risiko ein, sich mit parenteral übertragbaren Viren wie Hepatitis C zu infizieren.

Ein paar Zahlen zur Tattoo-Häufigkeit vorab: Jeder dritte US-Amerikaner unter 30 ist tätowiert, acht Prozent der kanadischen Schüler haben sich ein Bild in die Haut ritzen lassen und 21 Prozent haben es noch vor. Heißt: relativ viele Menschen könnten sich bei einer Tätowierung mit einem Hepatitis-Virus angesteckt haben. In einer aktuellen Meta-Analyse von 83 Querschnitts- und Kohortenstudien wurde kürzlich untersucht, wie häufig Hepatitis-C-Infektionen tatsächlich eine Art "Mitgift beim Tätowieren" sind.

Die Studie der British Columbia University zeigte, dass Menschen mit Tattoos 2,74-fach häufiger eine Hepatitis C hatten. Bei ungefähr einem Drittel schien es keine anderen Hepatitis-Risikofaktoren wie intravenöser Drogengebrauch oder Bluttransfusionen vor 1991 zu geben. Besonders häufig hatten tätowierte Konsumenten nicht injizierbarer Drogen (Kokain etc.) eine Hepatitis C: Tattoos waren bei ihnen 5,74-fach häufiger mit Hepatitis-C assoziiert. Denn was hierbei häufig vergessen wird: Kokain-Verwender beispielsweise haben ein erhöhtes Hepatitis-C-Risiko, wenn das weiße Pulver mit einem Röhrchen geschnupft wird, das zuvor eine lädierte und blutige Nasenscheidewand berührt hat.

Insgesamt schätzt man, dass allein in Kanada sechs Prozent aller Hepatitis C-Infektionen im Zusammenhang mit Tätowierungen zu sehen sind. Und für Deutschland wurde in einem aktuellen epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts wieder festgestellt, dass Tätowierungen bei 11,9 Prozent der gemeldeten Hepatitis-C-Infektionen der
einzige Risikofaktor für die Erkrankung war. Im Umkehrschluss wäre es deshalb kein Fehler, wenn Patienten mit Tattoo und ohne Hepatitis-Test ein solcher Test empfohlen würde(www.binichdienummer12.de). Dieser Rat könnte übrigens auch von der Gynäkologin oder dem Orthopäden kommen: nämlich dann, wenn sich ein Tattoo bei der körperlichen Untersuchung zeigt.

WHO Deklaration zu Hepatitis B und Hepatitis C erfolgt

Die Weltgesundheitsversammlung, das höchste Entscheidungsorgan der Weltgesundheitsorganisation WHO, hat auf der 63. Jahresversammlung beschlossen, Hepatitis B und C als dringlich zu bekämpfende Infektionskrankheiten anzuerkennen. Außerdem wurde der "Welt-Hepatitis-Tag" offiziell zum WHO-Gesundheitstag erklärt, der ab 2011 am 28. Juli stattfinden wird. Damit gibt es neun WHO-Weltgesundheitstage, welche die Aufklärung zu globalen Gesundheitsproblemen wie HIV/AIDS, Kinderlähmung, Malaria und nun auch Hepatitis B und C unterstützen.

Diesen und weitere Beiträge gibt es unter www.roche.de und www.hepatitis-care.de. Die Website roche.de ist zum fünften Male in Folge 1. Preisträger des "@Award Benchmark Pharma".
/sw

Quellen:
Jafari S et al.: Tattooing and the risk of transmission of hepatitis C: a systematic review and meta-analysis, Int J Infect Dis. 2010, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1016/j.ijid.2010.03.019
Robert-Koch-Institut: Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten in Deutschland: Virushepatitis B, C und D im Jahr 2009, Ausgabe 20/2010 vom 25. Mai 2010

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