Maintal, 2. November 2010 Ein hohes Maß an Ignoranz bei deutschen Jugendlichen gegenüber sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten gibt Erschreckendes preis. Fast die Hälfte (45,1%) aller Jugendlichen in Deutschland schätzt die Ansteckungsgefahr gering oder gleich Null ein. Auch die Annahme (28,8%), sich über einen Toilettensitz mit HIV, Tripper und Chlamydien anzustecken, deckt große Wissenslücken. Jugendlicher Leichtsinn und Unwissen, die der aktuelle "Face of Global Sex Report" von Durex durchleuchtet. Das Thema des fünften Teils der Jugendstudie lautet "Let"s talk about sex - Eine Untersuchung zum Thema Aufklärung, Einstellungen und Verhütungsmethoden unter Jugendlichen in Europa". Ein kleiner Lichtblick ist bei der Verhütungsfrage zu erkennen. Immerhin würden 84,2% der deutschen Teenager beim Sex mit einem neuen Partner ein Kondom benutzen - was europäisch Platz vier bedeutet. Platz eins und damit am verantwortungsvollsten ist mit 93,7% die Schweiz.
Als Grund für ihre unzureichende Aufklärung, geben mehr als die Hälfte (53%) der deutschen Befragten den Sexualkundeunterricht in der Schule an. Hier fehlt es vor allem an der fachlichen Ausbildung vieler Lehrer, Auf-klärungsarbeit professionell und verständlich zu betreiben und zu vermit-teln. Den negativen Spitzenwert im europäischen Vergleich stellen mit 73,1% die Türken auf, gefolgt von den Polen (66,5%) und Litauern (60,4%).
Insgesamt nahmen fast 16.000 Jugendliche aus 15 europäischen Ländern - neun aus West- und sechs aus Osteuropa - im Alter von 15 bis 20 Jahren an der Studie teil.
Hierzu der Teamleiter von Durex Ulf Pittner: "Die Studie zeigt, dass europäische Jugendliche mehr und vor allem professionelle Sexualerziehung durch geschulte Lehrer bedürfen als bisher. Erfolgreiche Aufklärungsarbeit muss alle Aspekte und Instanzen mit einbeziehen. Nur wenn alle Verantwortlichen aus Politik, Schule und Industrie an einem Strang ziehen, kann gewährleistet werden, Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer sexuellen Gesundheit zu ermutigen".