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Männer unter Stress

GZFA weist auf Zusammenhänge zwischen Tinnitus und erkranktem Kausystem hin
Der stressgeplagte Mann, ein typischer Kandidat für Tinnitus? Rund zehn Prozent der Bundesbürger kennen Ohrgeräusche. Nach dem ersten Wahrnehmen blendet ihr Bewusstsein sie meist aus. Doch 1,5 Millionen Menschen stehen weiter unter Strom: So viele leiden nach einer Studie der Deutschen Tinnitus-Liga stark unter chronischem Tinnitus. Dazu zählen besonders viele Männer mit erkranktem Kausystem, so die Erfahrung der Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA). "Man kann Zusammenhänge aus dem Zustand des Kauapparats heraus lesen, zumindest Zahnärzte mit funktionsdiagnostischer und -therapeutischer Erfahrung können das. So lassen sich Auslöser für Tinnitus im Kausystem auch unabhängig von der Selbstwahrnehmungsfähigkeit des Patienten diagnostizieren", legt Franz Weiß, Geschäftsführer der GZFA, dar.
Foreneinträge spiegeln wieder, worunter Tinnituspatienten leiden: über Jahre hinweg starke Ohrgeräusche, die sogar Suizidgedanken hervor rufen können. Viel Skepsis schwingt mit, wenn sie Erfahrungen zu Kliniken oder Spezialangeboten austauschen. Mittlerweile wird immer mehr berücksichtigt, wie nah Hörorgan und Kausystem beieinander liegen und sich gegenseitig beeinflussen.
Kiefer, Ohr und Halswirbelsäule eng verbunden
Das Kiefergelenk ist anatomisch und muskulär eng mit dem Ohr verbunden. Nervenstränge zwischen Kiefergelenk, Gehörgang und Mittelohrkomplex - dazu zählen Trommelfell, Hammer und Amboss - stellen eine weitere Verwobenheit her. Auch der Rücken ist durch ein kompliziertes System aus Bändern und Muskeln mit Kiefergelenk und Halswirbelsäule verknüpft. Hinzu kommen viele Nervenverbindungen mit dem ersten Halswirbel.
Wegen dieser vielfältigen muskulären und nervlichen Kontakte erscheint es schlüssig, dass Auslöser für Tinnitus auch Reaktionen im Biss hervor rufen können - ebenso umgekehrt. Typisch wäre eine Zahnfehlstellung (Malokklusion), die wiederum einen krankhaften Druck auf die Kiefergelenke und die umliegenden Muskeln erzeugt. Tinnituspatienten, die gleichzeitig Symptome wie Mahlen und Zähneknirschen (Bruxismus) oder schmerzhaft angespannte Kiefermuskeln (Myoarthropathie) an sich bemerken, sollten den Gang zum Zahnarzt antreten. Der kann schon beim regelmäßigen Zahnarztbesuch entsprechende Anzeichen erkennen, sofern er über funktionsdiagnostische und -therapeutische Erfahrung verfügt. Zahnmediziner werden sich zunehmend über diese Zusammenhänge, zusammengefasst unter dem Begriff CMD von Cranio Mandibuläre Dysfunktion (nach Cranium - Schädel und Mandibula - Unterkiefer) bewusst. CMD ist weit verbreitet: Studien zeigen, dass in Europa jeder Zehnte eine behandlungsbedürftige CMD aufweist. Im Fall eines erkrankten Kausystems kann eine Funktionstherapie mit Oberkiefer-Aufbissschiene helfen, einer chronischen Entwicklung des Tinnitus vorzubeugen. Funktionstherapeuten planen meist eine fachübergreifende Therapie mit Orthopäden, Physiotherapeuten oder einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Wege aus dem Tinnitus
Tinnitus kann vielfältige Ursachen haben. Zu den verbreiteten Auslösern zählen Lärmtraumata oder ein Schleudertrauma, beispielsweise durch einen Verkehrsunfall. Zunehmend sind es lang anhaltende Stresssituationen, die Tinnitus hervor rufen. Als Zwangsstopp stellt er beruflich starkes Engagement infrage oder unterbricht es schlagartig. "Möglicherweise verhindert bei Männern eine lückenhafte Selbstwahrnehmung, Warnsignale rechtzeitig ernst zu nehmen", erklärt sich Weiß die besonderen Erfahrungen der GZFA. Während im Arbeitsleben das Zeitmanagement überprüft werden kann, empfiehlt die GZFA für die persönliche Bewältigung klassische Entspannungsmethoden als sinnvolle Ergänzung. Sie helfen, dem muskulären Dauerdruck bewusst entgegen zu steuern. Beispiele sind die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder die Feldenkrais-Technik.

Die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) mit Sitz in München baut ein bundesweites interdisziplinäres Netzwerk mit Zahnärzten, Implantologen und anderen Fachärzten auf. Parallel betreibt sie unter www.gzfa.de ein Beratungsportal mit monatlich bis zu 45.000 Zugriffen. Hier informiert sie umfassend über Zahngesundheit. Spezielle DROS®-CMD-Praxen machen die Funktionstherapie mit der DROS® zum Ausgangspunkt zahnmedizinischer Behandlung. Deren Name leitet sich aus den Schritten Diagnose, Relaxierung, Orientierung und Stabilisierung ab.

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