fit und munter - Internationales Tinnitus-Symposium in Hannover

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Internationales Tinnitus-Symposium in Hannover

GN ReSound ermöglicht europäischen Fachbesuchern den Aus-tausch zum Thema Tinnitus
Zu einem internationalen Tinnitus-Symposium lud im Vorfeld des diesjährigen EUHA-Kongresses Hörgeräte-Hersteller GN ReSound ein. Hörakustiker, Audiologen und Mediziner aus Europa folgten der Einladung, um sich am Messe-Vortag über neuste Tinnitus-Erkenntnisse sowie Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Die hochkarätigen Referenten der Veranstaltung waren die amerikanische Tinnitus-Forscherin Dr. Margaret M. Jastreboff sowie der italienische Kliniker und Tinnitus-Experte Dr. Luca del Bo.

Dr. Luca del Bo, italienischer Kliniker und Tinnitus-Experte, berichtet zunächst über seine langjährigen Erfahrungen mit Tinnitus-Patienten, die er mit einem interdisziplinären Ansatz behandelt. Die Ätiologie von Tinnitus ist sehr komplex, daher müssen in Anamnese und Behandlung auch eine Vielzahl von Fachleuten zusammenarbeiten. Er unterstreicht die enorme Bedeutung, die insbesondere dem Audiologen bzw. Hörakustiker bei der Betreuung von Tinnitus-Betroffenen zukommt - darüber hinaus aber auch den Psychologen, HNO- sowie Zahnärzten. Tinnitus hat nach seiner Erfahrung vielfältigste Ursachen; oft steht er in Verbindung mit Hörproblemen. Bei der Behandlung mittels Tinnitus Retraining Therapie (TRT) geht es weniger um das Abschalten der lästigen Ohrgeräusche, vielmehr darum, den Betroffenen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen.

Anhand mehrerer Kasuistiken aus seiner Klinik illustriert Dr. Bo, dass sich das Befinden der Patienten innerhalb eines dreijährigen Behandlungszeitraums zumeist grundlegend wandeln lässt, der Leidensdruck allerdings sehr hoch war; erste Fortschritte sind bereits nach drei Monaten feststellbar. In einem der geschilderten Fälle hatte sich ein wohlhabender Patient über den Erfolg der Therapie so sehr gefreut, dass er die Forschungsarbeit des Klinikers mit einer Millionen-Spende unterstützt.

Dr. Margaret M. Jastreboff: Hörgeräte-Versorgung spielt wichtige Rolle in Tinnitus-Therapie

Dr. Jastreboff ist die amerikanische Tinnitus- und Hyperakusis-Expertin. Sie selbst ist maßgeblich an der weltweiten Etablierung der TRT beteiligt. Nach einem Überblick über die 20jährige Geschichte dieser wegweisenden Behandlungsmethode unterstreicht sie die wichtige Rolle von Hörgeräte-Versorgungen bei dieser Therapie.

"Tinnitus ist eine Reaktion unseres Körpers auf Stille; unser Gehirn sucht nach einem Geräusch, kann dieses Geräusch nicht finden und hört es deshalb von sich aus", erläutert die Referentin. Zum Problem wird ein Tinnitus, wenn sich die neuronalen Aktivitäten, die zur Wahrnehmung des Tinnitus-Signals führen, auf das Gehör ausdehnen und das limbische System sowie das vegetative Nervensystem aktivieren. Wer schlecht hört, konzentriert sich häufig umso mehr auf die Stille, leidet somit auch häufiger an Tinnitus-Beschwerden. Bei TRT geht es immer um zwei Komponenten: einerseits um eine be-wusste Neueinordnung der wahrgenommenen Reize unter fachkundiger Anleitung, und andererseits darum, die Kraft der neuronalen Aktivitäten, die in Verbindung mit dem Tinnitus stehen, mittels Sound-Therapie abzuschwächen.

Die anschließende angeregte Diskussion der Teilnehmer zeigt das große Interesse am Thema Tinnitus sowie die vielen noch offenen Fragen. GN ReSound forscht ebenfalls an Tinnitus Lösungen, um den Endverbrauchern das Leben mit Tinnitus zu erleichtern.

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