Heidelberg - Für Millionen Haushalte werden die Strompreise zum Jahreswechsel teurer. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox hat ermittelt, dass besonders die Stromverbraucher in Baden-Württemberg von den Erhöhungen betroffen sind. 17 Grundversorger haben in dem Bundesland Strompreiserhöhungen um durchschnittlich 7 Prozent angekündigt. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh pro Jahr bedeutet dies eine jährliche Mehrbelastung von 68 Euro.
Die stärksten Preisanhebungen zum Jahreswechsel gibt es bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall ( 11 Prozent), der EnBW ( 10 Prozent), der Energiedienst AG, den Stadtwerken Waldshut-Tiengen, den Stadtwerken Überlingen sowie den Technischen Werken Friedrichshafen (jeweils 9 Prozent).
Die Stromversorger begründen die Strompreiserhöhungen mit den gestiegenen Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die EEG-Umlage, mit der die Ökostromhilfen auf die privaten Stromverbraucher umgelegt werden, steigt von 2,05 Cent/kWh im Jahr 2010 auf 3,5 Cent/kWh im Jahr 2011. Für diesen deutlichen Anstieg ist vor allem der starke Ausbau der Solarenergie verantwortlich.
Stromversorger geben höhere Belastung an Verbraucher weiter
Verivox hat ermittelt, dass eine direkte Weitergabe der EEG-Umlage an die privaten Verbraucher eine Erhöhung der Strompreise (http://www.verivox.de/strompreise/) von durchschnittlich 7,5 Prozent bedeutet. Die Stromanbieter, die zum Jahreswechsel die Preise erhöhen, geben die gestiegenen staatlichen Belastungen also direkt an die Kunden weiter.
Vor diesem Vorgehen hat Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, die Stromanbieter vor wenigen Wochen gewarnt. Die Unternehmen würden von sinkenden Großhandelspreisen durch die Einspeisung von Erneuerbaren Energien profitieren, weshalb eine vollständige Weitergabe der erhöhten EEG-Umlage nicht gerechtfertigt sei. Verbraucher sollten Strompreiserhöhungen nicht hinnehmen, sondern zu einem günstigeren Anbieter wechseln.
Verbraucher müssen Marktmacht nutzen
"Warum ein Stromanbieter die Preise erhöht, sollte den Verbrauchern letztendlich egal sein", sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox. "Wichtig ist, dass die Verbraucher Preiserhöhungen nicht einfach hinnehmen, sondern ihre Marktmacht nutzen."
Die Energieexperten von Verivox raten daher zu einem Strompreisvergleich (http://www.verivox.de/power/calculator.aspx). Mit Hilfe des Strompreisvergleichs bei Verivox kann schnell festgestellt werden, ob sich ein Anbieterwechsel lohnt. Der Wechsel ist einfach und risikolos - die Stromversorgung ist gesetzlich garantiert.
Hintergrundinformationen
Strompreisvergleich
http://www.verivox.de/power/calculator.aspx
Erhöhung EEG-Umlage
http://www.verivox.de/presse/staatliche-strompreiserhoehung-um-75-prozent-63482.aspx
Einschätzung Bundesnetzagentur
http://www.bundesnetzagentur.de/cae/servlet/contentblob/160812/publicationFile/8774/101015ErhoerungEEGUmlagepdf.pdf