München, 11.11.10 _ Die Diagnose Diabetes ist für die Betroffenen zunächst ein harter Schlag. Sie müssen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten drastisch umstellen, Sport treiben, Medikamente einnehmen und unter Umständen Insulin spritzen. Nur so lassen sich lebensbedrohliche Blutzuckerentgleisungen verhindern und Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Nierenschäden, Erblindung oder Amputationen vermeiden.
Den tiefen Einschnitt in den Alltag, den ein Diabetes mit sich bringt, kann Zucker-Patienten auch psychisch aus dem Gleichgewicht bringen: Studien belegen, dass Diabetiker doppelt so häufig an Depressionen leiden wie die Durchschnittsbevölkerung. Das kann den Erfolg der Therapie bedrohen: Depressiven Diabetikern fehlen Antrieb und Energie für das anspruchsvolle Blutzuckermanagement und die notwendigen Lebensstiländerungen. Die Kombination beider Krankheiten führt in einen Teufelskreis - Depressionen und Diabetes verstärken sich gegenseitig.
Allerdings übersehen Ärzte Depressionen gerade bei Diabetikern häufig. Antriebslosigkeit, Mattheit und Konzentrationsstörungen sind nämlich nicht nur Symptome einer Depression - sie treten auch auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu hoch ist.
Experten fordern daher, Diabetiker jährlich auf Depressionen hin zu untersuchen. Als erste Maßnahme genügt beispielsweise schon ein nur fünf Fragen umfassender Check, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt hat, um Indizien für eine Depression zu finden.
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