Bei keiner chronischen Erkrankung haben sich die therapeutischen Möglichkeiten so rasant entwickelt wie bei der Hepatitis C. Lagen die Erfolgschancen bei einer Interferon-Monotherapie im Jahre 1990 noch bei acht bis zwölf Prozent, lassen sich inzwischen mit einer modernen Kombinationstherapie aus pegyliertem Interferon-alfa und Ribavirin Heilungsraten von bis zu 90 Prozent erreichen.
Diagnostische Tests, die das individuelle Ansprechen - auch Therapieantwort oder "Response" genannt - messen, sind ein wesentliches Instrument bei einer solchen Behandlung geworden. Je nach Ergebnis einer solchen Untersuchung wird festgelegt, wie lange eine Therapie erfolgen sollte, um das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können. Galt früher "ein Virus, eine Therapie für alle" wird inzwischen individualisiert behandelt: Dabei werden Viruseigenschaften (Hepatitis-C-Genotyp, Viruslast) und individuelle Eigenschaften des Patienten (z.B. Körpergewicht oder Leberbefund wie z.B. Fibrosegrad) sowie der Verlauf der Therapie (z.B. Abfall der Viruslast, "Viruskinetik") bei der Therapieplanung berücksichtigt. Mit Hilfe dieser Response-gesteuerten Therapie ist es beispielsweise möglich, je nach Hepatitis-C-Genotyp und dem Ansprechen auf die Medikamente die Behandlungsdauer deutlich zu verkürzen. So müssen sich manche Patienten nur noch vier Monate einer antiviralen Therapie unterziehen und können trotzdem geheilt werden.
Hepatitis C ist die bislang einzige chronische Erkrankung, bei der eine Heilung möglich ist. Inzwischen weiß man, dass genetische Merkmale des Patienten auch mit dem individuellen Therapieansprechen verknüpft sind. Studien haben solche Merkmale bereits identifizieren können, die zukünftig auch mit in die Therapieplanung einbezogen werden.
Weitere Informationen sind abrufbar unter www.hepatitis-care.de