sup.- Auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Klinische Onkologie (ASCO) sind die Resultate einer Umfrage bei 1.254 Ärzten aus Europa, Asien und Lateinamerika zur Therapie von Patienten mit metastasiertem Darmkrebs vorgestellt worden. Demnach wurde Anfang des Jahres 2010 bei 66 Prozent der Patienten per Gewebeprobe der KRAS-Gen-Status bestimmt, um zu klären, ob sie zusätzlich zur Chemotherapie von der Behandlung mit einem Antikörper wie Cetuximab profitieren. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 erfolgte nur bei 44 Prozent der Patienten solch eine Biomarker-Bestimmung. "Der deutliche Anstieg in der Anzahl der Patienten, bei denen eine KRAS-Mutationsanalyse durchgeführt wird, ist eine gute Entwicklung, die auch die aktuellen Empfehlungen widerspiegelt", betont der Leiter der Umfrage, Prof. Fortunato Ciardiello (Universität Neapel). Patienten, bei denen ein nicht-mutierter KRAS-Status (Wildtyp) ermittelt wird, können von einer EGFR-Antikörperkombination mit Chemotherapie profitieren.
Zum Wirkprinzip von Cetuximab: Die Antikörper blockieren den so genannten epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) auf den Krebszellen. Dadurch verhindern sie, dass Wachstumssignale in die Zellen weitergeleitet werden. Das Ergebnis: Sowohl das Wandern der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Fernmetastasierung können unterbunden werden. Bereits vorhandene Metastasen können zudem so verkleinert werden, dass sie sich bei einer Operation entfernen lassen, wodurch ein Langzeitüberleben erreicht werden kann.