Ein Austauschjahr in den USA oder Kanada - das ist ein Traum vieler Jugendlicher.
Neben fundierten Englischkenntnissen verheißt ein solcher Aufenthalt eine Menge neuer Erfahrungen und Erlebnisse, neue Freunde, eine Erweiterung des Horizonts sowie eine gute Portion Reife. Viele Eltern unterstützen dieses Vorhaben, verzweifeln aber schier am undurchdringlichen Informationsdschungel, der größtenteils aus Werbebroschüren diverser Organisationen besteht. Ist tatsächlich alles so rosarot?
Tatsächlich kann eine solcher Aufenthalt auch ganz anders empfunden werden, denn das neue Haus ist ein Riesenwohnwagen (nicht unüblich in den USA), unvorhergesehene Kosten drohen daheim das Familienbudget zu sprengen, und die Gastfamilie ist wie der Teufel dahinterher, was man tut und wann man kommt und schleppt den Schüler sonntäglich in die Kirche.
Während sich Jugendlichen hierzulande vom Elternhaus abnabeln und selbständig werden, ist damit in Amerika häufig erstmal Pause. Die Kontrolle kann unangenehm werden. Mangels ÖPVs müssen Schüler quasi überall hingefahren werden; immer sind die Gasteltern auf dem Laufenden.
Ohnehin kann so ein Jahr in der Fremde, fernab der eigenen Familie und Freunde, Angst machen. So mancher Schüler, manche Schülerin, brach ihren Aufenthalt aus Heimweh nach kurzer Zeit ab.
Eine gute Vorbereitung ist alles. Sie kann Ängste nehmen und einen erfolgreichen Austausch gewährleisten.
Dieses Handbuch leistet dabei Unterstützung. Die Autorin, deren Tochter ein Jahr in Wisconsin verbrachte, lässt den Leser an den Vorbereitungen teilnehmen; berichtet von der bürokratischen Botengängen, der Wahl der Organisation, dem Auswahlgespräch, den Finanzierungsmöglichkeiten und eventuell zu ergatternden Stipendien, dem Bafög, wichtigen Dokumenten wie dem Gesundheitsattest oder dem Elternbrief, usw., Sprachtests, ärztlichen Untersuchungen, versteckten Kosten und vielen weiteren Formalitäten.
Durch die Checklisten, Briefbeispiele, Übersichten zu allen erforderlichen Unterlagen, nützlichen Adressen und Tipps und Tricks kann bei der Bewerbung jedenfalls nichts mehr viel schief gehen.
Eingegangen wird auch auf die Möglichkeit - und die Kosten - Privatschulen oder Schulen in bestimmten Schulbezirken zu besuchen.
Zu erfahren ist auch, wie die Familie mit der Trennung und der Zeit ohne die Tochter umging. Dabei kommen nicht nur die Schwester und Freunde, sondern auch die Gastfamilie aus den USA zu Wort.
Auch die Gastschülerin selber berichtet in zahlreichen Kurztexten von den Aufregungen des Konsulatsbesuchs, den Vorbereitungstreffen mit anderen Austauschschülern, der Eingewöhnung in der Gastfamilie oder der Homecoming-Feier.
Auf diese Weise ist ein sehr lebendiger Ratgeber zustande gekommen, der alle Formalitäten abhandelt, aber auch persönliche Einblicke in das Leben zweier Familien sowie einer jungen Austauschschülerin gewährt. Insgesamt ein Werk, das sich nicht nur an Schüler richtet, wie viele, sondern gerade auch an Eltern, die den ganzen Spaß ja auch zu finanzieren haben.
Ein Teil des Buches befasst sich auch mit dem Higschooljahr in Kanada, ebenfalls mit persönlichen Einschüben eines Gastschülers, der vom "wohl besten Schuljahr meines Lebens" schwärmt.
Wem das Abenteuer Highschooljahr nach der Lektüre doch zu gewagt erscheint, der findet im Anhang des Buches Alternativen dazu - vom Sommerjob in einem Camp über Praktika bis hin zu Farmstays und Youth Mobility-Programmen.
Erhältlich über http://www.interconnections.de/content/gastschuljahr-usa-kanada
Webseite dazu mit viel Hintergrundwissen bei www.gastschuljahr.de
Weitere Berichte bzw. redaktionelle Mitarbeit von Schülern, die Ihr Gastschuljahr vorbereiten oder sich bereits im Ausland befinden, sind willkommen. Auch andere Länder.