Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Arzthelferinnen-Tages zeigt: Obwohl die Berufsbezeichnung der Arzthelferin bereits am 1. August 2006 in Medizinische Fachangestellte (MFA) umgeändert wurde, sorgt das Berufsbild noch immer für Uneinigkeit. Gerade im Tätigkeitsfeld der IGeL-Beratung (Individuelle Gesundheitsleistung) driften die Meinungen zu den neuen Herauforderungen und Aufgaben des Praxispersonals auseinander.
"Ich sehe mich als Arzthelferin. Die Medizinische Fachangestellte hört sich für mich so an, als wären wir nur noch auf's IGeLn aus" und "Ich verstehe nicht, warum eine MFA mit mehr Respekt behandelt wird als eine Arzthelferin. Schließlich lernen beide das Gleiche" sind nur zwei Stimmen zum Selbstverständnis der heutigen MFAs und Arzthelferinnen - eingefangen in einer Forumsdiskussion der MFA-/Arzthelferinnen Community.
Tatsächlich ist es so, dass die Änderung der Berufsbezeichnung auch mit einer Fokussierung bestimmter Tätigkeitsfelder einhergeht. Gerade die IGeL-Beratung ist aus der täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Das weiß auch Bärbel Keim-Meermann. Die Autorin und Referentin hat beim diesjährigen Deutschen Arzthelferinnen-Tag in München einen Vortrag zum Thema "Die 3 Geheimnisse des seriösen IGeLns" gehalten. "Für die MFAs und Arzthelferinnen ist es anfangs oft schwer, die Position der Beraterin einzunehmen. Doch nach und nach wachsen sie in diese Rolle hinein. Sie müssen vor allem selber den Nutzen der Behandlung verstehen, um diese Leistung kommunizieren zu können", erklärt Bärbel Keim-Meermann und betont: "Darum ist es ganz besonders wichtig, dass der Arzt seinem Personal im Vorfeld die Vorteile der Behandlungen genau erklärt. Nur so ist eine kompetente und seriöse Beratung möglich."
Auch Fachkongresse wie der Deutsche Arzthelferinnen-Tag geben Gelegenheit, sich diesbezüglich zu informieren. "Die Vorträge zum Thema IGeL wurden in diesem Jahr gut aufgenommen und sind sicher auch 2011 wieder ein spannendes Thema", bekräftigt Tim Egenberger, Organisator des Deutschen Arzthelferinnen-Tages.