Wie, er wirkt älter? Ist er auch. Aber er steht seit 30 Jahren auf der Bühne - fast ununterbrochen. Bühnenjubiläum also. Und der Mann ist von so ungeheurer Produktivität, dass die Schallplattenfirmen nicht mit dem Plattenpressen hinterherkommen. 30 Jahre in Zahlen? Bitte: - 32 Alben und 16 Singles - insgesamt über 3,5 Millionen verkaufte Tonträger - Mehr als 1000 Auftritte mit über zwölf Millionen Zuschauern - - Rund 4000 Texte in 13 Büchern; Das Album meines Lebens - Nun, im Jubiläumsjahr - ein neues Album. Und wieder ist alles anders. Denn Heinz Rudolf Kunze tritt heraus aus dem Metaphernwald und singt überraschend Klartext: Statt "Dein ist mein ganzes Herz" heißt es jetzt frei heraus "Ich liebe dich"! Ein Song, die auch etwas mit seiner neuen Liebe zu tun hat. Aber mit diesem Titel ist sie natürlich universell einsetzbar, wenn ein Mann einer Frau etwas zu sagen hat - oder umgekehrt. Oder ein Mann einem Mann usw.
"Ich kann dir zeigen wie man tanzt und singt" ist seinem inzwischen erwachsenen Sohn Paul gewidmet - eine warmherzige Ermutigung, in diesen sperrigen Zeiten den Kopf nicht hängen zu lassen. "Die Zeiten sind halt wie sie sind/am besten ist der Boxer wenn er swingt" singt Kunze mit vertrauter Doppeldeutigkeit. Und swingt.
"Das Album meines Lebens" sagt er über "Die Gunst der Stunde" und lächelt dabei. Denn die 13 Songs - das hört man ihnen an - sind auch die Bestandaufnahme eines glücklichen Mannes. Relativ glücklich, versteht sich. "Ich fange ganz unten bei sinnlichen Wahrnehmungen an und versuche mir da den Alltag zusammenzusetzen und komme so manchmal auch sehr nahe an das heran, was für die Menschen wirklich und existentiell bedrohlich und schön und sinnlich ist", sagt Kunze über seine Arbeitsweise.
Ganz weit vorne
Leo Schmidthals, der Bassist, hat das Album in seinem Hamburger Studio zusammen mit Heinz Rudolf Kunze produziert. Und den Sänger im Klangraum ganz weit nach vorn geholt. Denn Heinz Rudolf Kunze singt sein Lied - die anderen Musiker sind zur "Verstärkung" da. So heißt Kunzes Band seit 30 Jahren - egal, wer darin spielt. Auf "Die Gunst der Stunde sind das Leo Schmidthals, Jörg Sander, Jens Carstens, Zoran Grujowski und Matthias Ulmer sowie als Gäste die Hornsektion "Johnny Blazers" und Hagen Kuhr am Cello.
Heinz Rudolf Kunze singt nicht nur, er spielt auch Keyboards und Gitarre. Aber er ist ja sowieso ein Tausendsassa.
Denn Heinz Rudolf Kunze ist Sänger, Gitarrist, Pianist, Autor, Lyriker, Musicaltexter, Shakespeareübersetzer, Rechtschreibreformverweigerer, Kochmuffel, konservativer linker Liberalgrüner, Niederlausitzer, Fachhochschuldozent, Radiogastmoderator, Enquetekommissionssachverständiger, Westossi, Musikjournalist, Nachwuchswettbewerbgewinner, Spiegelessayist, Worldvisionär, Eurovisionskandidat, Konflikttraineringatte, Vater, Räuberzivilist, Kirchentagshymnenschöpfer, Wahlwedemarker, Großstadtrevierschauspieler, Gitarrenrocker, Townshendfan und Yes-Sager.
Zehn Fragen an Heinz Rudolf Kunze
- Die Arbeit am neuen Album scheint ja ausgesprochen entspannt gelaufen zu sein. Man hört dich sogar lachen...
"Das liegt an dem wuseligen WG-Studio von Leo Schmidthals. Da liegen überall Kabel, da stehen Flightcases herum - man kann sich kaum richtig bewegen. Deswegen hat das immer einen so herrlichen Unernst, wenn man da aufnimmt. Wenn man in einem luxuriösen Studio aufnimmt, wo alles aufgeräumt und groß und teuer ist, steht man eher unter dem Druck, dass alles sitzt und sofort gelingt."
- Von wem stammt ...
Quelle: Ariola / MySchlager
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Weblink:
http://www.myschlager.de/deutsch-rock/heinz-rudolf-kunze-die-gunst-der-stunde.html