Schortens, 1. Dezember 2010. Wenn der Wind über das platte Land pfeift und die Wintersonne die einzigartige Naturlandschaft verzaubert, gibt es nichts Schöneres, als bei kristallklarer Luft dick eingemummt und tief durchatmend die Nordsee landschaftlich und kulturell zu genießen. Wer aber meint, dass zur kalten Jahreszeit an der niedersächsischen Nordsee nichts los ist, irrt gewaltig. Insbesondere die traditionellen Sportarten Boßeln und Friesengolfen erfreuen sich im Winter bei zahlreichen Urlaubern großer Beliebtheit.
Boßeln - in Ostfriesland beliebter als Fußball
Im Winter rollen sie wieder - die bleigefüllten Holzkugeln auf den norddeutschen Feldwegen. Es wird geboßelt: Hierbei handelt es sich um einen echten Volkssport - egal ob groß oder klein, jung oder alt. Und so wird es auch zelebriert, getreu nach dem Motto: "Der Friese lernt zuerst das Laufen und dann das Boßeln." Bei diesem Sport versuchen zwei Mannschaften eine Kugel mit einem Gewicht von bis zu 800 Gramm mit möglichst wenigen Würfen über eine festgelegte Strecke zu werfen. Dabei gibt es keine feste Bahn, die Wettbewerbe finden auf Straßen statt. Entscheidend ist, dass die Kugel möglichst lange auf dem "Spielfeld" bleibt und nicht in die allgegenwärtigen Gräben plumpst.
Zahlreiche Boßeltermine und -routen laden auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog oder im idyllischen Küstenort Nordholz/Spieka-Neufeld zu einem erlebnisreichen Vergnügen und zu einer einmaligen Entdeckungstour durch die einzigartige Naturlandschaft ein. Auch im Wangerland findet in der Wintersaison Boßeln für Stammgäste statt. Vom 25. bis 27. Februar 2011 können alle Gäste und Freunde des Wangerlandes eine ruhige Kugel schieben und den wunderschönen Blick ins weite Watt genießen. Und da im November traditionell in Norddeutschland die Grünkohlsaison beginnt, schließt sich der sportlichen Runde an der frischen Nordseeluft ein zünftiges Essen an.
Der etwas andere Golfplatz
Über Feld und Wiese geht es bei der original Butjenter Sportart, dem Friesengolfen - Ziegen und Schafe spielen dabei gerne mit. Ausgestattet mit einem Gummistiefel, der an einem Stiel befestigt ist, muss ein handballgroßer Ball in Eimer eingelocht werden. Die Anlage besteht aus acht bis zwölf Töpfen, die in der Erde sind. Doch so einfach wie es klingt, ist es nicht. Verschiedene Hindernisse wie beispielsweise eine Torwand oder Wassergräben erschweren das Einlochen des Balls. Das Friesengolfen garantiert einen riesigen Spaßfaktor für Jung und Alt und stimmungsvolle Wettstreite.
"Friesische Traditionen kennenlernen, sich kulinarischen Genüssen hingeben oder sich die steife Brise um die Nase wehen lassen. Auf den Ostfriesischen Inseln und in den Küstenorten ist das alles möglich", so Oliver Melchert, Pressesprecher der Nordsee GmbH. "Die niedersächsische Nordsee bietet allen Gästen viel Spaß in frischer und gesunder Nordseeluft."
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