"Wir gratulieren der israelisch-palästinischen Organisation "Ärzte für Menschenrechte" zu dieser wohlverdienten Auszeichnung. Die Ärztinnen und Ärzte sind beispielhaft in ihrem menschenrechtlichen Engagement", so Annette Groth anlässlich der Verleihung des Alternativen Nobelpreises heute im Schwedischen Reichstag in Stockholm. Die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
"1987, zu Beginn der ersten palästinensischen Intifada, hat die Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Ruchama Marton die Organisation gegründet, um sich mit ihren von der israelischen Armee schikanierten palästinensischen Kolleginnen und Kollegen zu solidarisieren und sie konkret zu unterstützen. Es war die Zeit, als der damalige Verteidigungsminister Rabin aus dem Ausland die Weisung an die israelische Armee gegeben hatte, den aufständischen Palästinenserinnen und Palästinensern "die Arme und Beine zu brechen". So fand die Wut einiger israelischer Linker über die Besatzungspolitik in der neugegründeten Organisation eine konkrete Handlungsmöglichkeit.
Aus der Wut schöpfen sie Energie und das ist bis heute so geblieben, wenn sie sich gegen Besatzungsschönrednerei stellen und stattdessen das Recht eines jeden auf physische und psychische Gesundheit einfordern. In ihrer Arbeit lassen sie sich von ihrem Gerechtigkeitsempfinden, Friedenswillen und Mitgefühl leiten. Dabei ist ihnen die Verknüpfung von unmittelbarer Hilfe für die Menschen mit der politischen Menschenrechtsarbeit wichtig. Mit mobilen Gesundheitszentren fahren sie durch entlegene Gegenden der West Bank und setzen sich für die Aufhebung der Blockade gegen den Gazastreifen ein.
Dass in Israel heute überhaupt Diskussionen um Menschenrechte geführt werden, ist den Ärzten für Menschenrechte zu verdanken, ein wahrhaft großer Verdienst."
F.d.R. Beate Figgener
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