Zeitschrift Daheim in Deutschland widmet sich
Murmeltier, Igel und Co. und erklärt, wie deren Energiehaushalt in
der kalten Jahreszeit funktioniert
Während es sich die Menschen im Winter vor dem Kamin gemütlich
machen, sich in die Wolldecke hüllen oder die Heizung auf die höchste
Stufe drehen, sind viele Tiere der Kälte ausgesetzt und finden kaum
noch Nahrung. Manche von ihnen gehen deshalb in Winterschlaf oder in
Winterruhe. Die Zeitschrift Daheim in Deutschland widmet sich in
ihrer Januar-Ausgabe ausführlich diesen Langzeitschläfern wie
Murmeltier, Igel und Fledermaus und erklärt dabei auch, warum man die
Tiere nicht wecken sollte.
So verabschieden sich Murmeltiere, Siebenschläfer, Feldhamster,
Igel und Fledermäuse zumeist in einen mehrmonatigen Winterschlaf, den
sie entweder in Höhlen, in großen Laubbergen, auf Dachböden oder in
Mauernischen verbringen. Dabei fällt zum Beispiel die
Körpertemperatur des Murmelstier von 39 auf neun bis sieben Grad, das
Herz schlägt dann nur noch zwei- bis dreimal pro Minute und die
Atempausen können mehrere Minuten dauern. Noch extremer verhält es
sich bei den Fledermäusen, bei denen zwischen zwei Atemzügen eine
Stunde und mehr liegen kann.
Dieses Leben im Stand-by-Modus sorgt dafür, dass die Tiere nur
einen minimalen Energiebedarf haben und deshalb auch nicht gestört
oder geweckt werden sollten. Denn jedes Aufwachen und jede Bewegung
kostet Energie, die für diese Tiere in den Wintermonaten kostbar ist.
Im Regelfall reicht einem fünf Kilo schweren Murmeltier ein
Fettpolster von 1200 Gramm, um die kalte Jahreszeit zu überleben.
Auch Fledermäuse legen vor dem Winter 30 Prozent an Gewicht zu, und
Igelkinder müssen bis November wenigstens 500 Gramm wiegen, weil sie
während ihres Winterschlafs zwischen 30 und 50 Prozent des
Körpergewichts verlieren.
Wenn die Tiere in den Wintermonaten wach werden, geschieht dies
meist nur, um Urin oder Kot abzugeben. Dabei zeichnen sich
Murmeltiere durch eine weitere Besonderheit aus. Sie lassen während
des Winterschlafs innere Organe wie Magen, Darm, Leber und Nieren um
mehr als ein Drittel schrumpfen und sparen damit weitere Energie.
Im Unterschied zu den Winterschläfern verfallen Tiere wie das
Eichhörnchen, der Dachs oder der Waschbär nur in eine Winterruhe.
Dabei schlafen sie tagelang und senken auch ihre Herz- und
Atemfrequenz, halten die Körpertemperatur aber weitgehend stabil. So
können sie schnell wieder aktiv werden, um auf Futtersuche zu gehen.
Selbst der Hirsch kann seinen Organismus auf Winterzeit umstellen.
Er senkt seine Körpertemperatur bei Nacht auf bis zu 15 Grad ab und
verlangsamt dadurch den Stoffwechsel. So kann er mit dem kargen
Nahrungsangebot besser zurecht kommen.
Experten wie Martin Klatt vom Naturschutzbund Baden-Württemberg
warnen in der neuen Ausgabe von Daheim in Deutschland davor, Tiere
aus dem Winterschlaf zu wecken. "Im Normalfall kommen sie mit ihren
Reserven gut über den Winter." Wenn es jedoch zu kalt wird und die
Tiere nachheizen oder wärmere Plätze suchen müssen oder wenn sie
durch Menschen zu oft geweckt werden, kann es knapp werden. Die
Gefahr sei nicht, so Klatt, dass die Tiere dann erfrieren, sondern
dass sie verhungern. Wenn möglich, sollte man deshalb
Fledermauskästen aufhängen, Dachstühle und Schlupflöcher im Mauerwerk
nicht verschließen und Laubhaufen nicht vorzeitig beseitigen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung. Die Zeitschrift Daheim in Deutschland (Ausgabe Januar)
ist ab Montag, 13. Dezember, am Kiosk erhältlich. Daheim in
Deutschland ist der zweite Zeitschriftentitel von Reader's Digest.
Artikel aus der Januar-Ausgabe zum Download:
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für Journalisten" klicken (Rubrik "Daheim in Deutschland")
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