"... lovely catering people, thank you so much", mümmelte der schwedische Produktionsleiter, natürlich mit vollem Mund und griff sich gleich noch zwei Blondies, bevor er wieder an seinen Apple eilte. Die Produktion war spät dran, Anfahrt im Schneematsch und Aufbau hatten Zeit gekostet, das Studio musste trotzdem pünktlich wieder übergeben werden. Blondies - waren übrigens nicht die Models, die gerade reihenweise Sommermode für den nächsten Katalog durch den Raum trugen - sondern Brownies eben in blond. Ohne Kakao, dafür mit Karamell und Zimt, dazu Mandarinen mit Kokospuder bestäubt. Suchtfaktor dieser schnellen Kombination? Hoch.
"Catering ist ein vielschichtiges Geschäft. Gutes Essen ist schlicht wichtig, man sollte nur bedenken, dass die Gewichtung, dem es beigemessen wird, verschieden sein kann", sagt Ulrike Harnisch, Geschäftsführerin vom BIO-Caterer Select Catering Berlin. "Bei einer Produktpräsentation oder Event bestellt meist das Marketing das Catering, ist dann unter Umständen aber gar nicht mit vor Ort. Jemand bestellt also über Hunderte Kilometer Entfernung etwas zu essen für andere. Das kann zu Irritationen führen, hat der Caterer kein ausgewogenes Angebot bedacht." Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle, wieviel Zeit hat das Team oder die Gäste wann wo?
Fingerfood-Empfänge funktionieren anders als Filmproduktionen als Foto-Shootings. Gemeinsam ist allem, dass die Bewirtung ein kleiner Höhepunkt ist und damit dieses warme Gefühl entsteht, steht lange vor dem Lächeln, das Können der Köche, das Funktionieren der Logistikkette und das Gespür für jeden Kunden die richtigen Gerichte auszuwählen.
"Hotelketten und große Cateringfirmen arbeiten klassisch mit einer Bankett-Mappe. Darin sind Buffets und Arrangements festegelegt und so wird verkauft. Das ist notwendig mit dem Warenbestellsystem und einem hohen Kundendurchlauf verknüpft - damit aber auch die Chance für mittelständische BIO-Betriebe flexibeler zu sein, Neues zu probieren", so Ulrike Harnisch.
"Grüne Theorie, die wir in gute Laune übersetzen. Ein Koch bringt aus dem Urlaub eine exotische kiloschwere Gewürzmischung mit - wir probieren sie aus. Ein Fleischermeister gewinnt auf einer Bratwurst-Meisterschaft eine Medallie für Lavendelwurst - wir nehmen sie eine Woche später ins Programm, mit einem scharf abgestimmten Mostrich... oder Algensalat. Kennt man oft nur vom Hörensagen, bräunliche Wakamemasse sieht auch nicht hyperästhetisch aus, also packten wir sie eine Sesam-Wantan-Tasche und nannten das Päckchen Überraschungssalat... für Fotomodels, die entgegen dem Klischee schon gerne essen, so es dann das Richtige isst, genau passend. Some more? Easy going with: www.select-catering.de