Neben dem übermäßigen, gesundheitsschädlichen Verzehr von Alkohol liefert dieser auch durchaus gute Gründe, sich ab und zu ein Gläschen zu gönnen. Die Vorteile von Rotwein mit sekundären Pflanzenstoffen sind weitreichend bekannt, doch unabhängig davon bewirkt schon der reine Alkoholgehalt gesundheitsfördernde Effekte.
In einer australischen Studie von der University of Sydney kontrollierten die Forscher um Jennie Brand-Miller den Einfluss von drei Sorten alkoholischer Getränke auf den postprandialen Blutzuckeranstieg in gesunden Probanden. Als Referenzdaten galten eine Alkoholzufuhr von Weißwein, Bier oder Gin im Vergleich zu einer Portion Weißbrot mit jeweils 1.000 Kilojoule. Hier waren die Effekte von Weißbrot auf den Blutzuckerspiegel natürlich am größten. Anschließend untersuchte die Forschungsgruppe die Kombination aus einer Testmahlzeit (Weißbrot und Margarine) zu einem mit Wasser, zum anderen mit einem von den vorher genannten alkoholischen Getränken. Dabei schnitt die Kombination aus Weißbrot und Wein am besten ab. Im dritten Versuch kontrollierten die Forscher den Einfluss eines Aperitifs, bestehend jeweils aus 20 Gramm Alkohol in Form von Bier, Weißwein oder Gin, und einer im Kohlenhydratanteil gleichen Mahlzeit. Hier zeigte Bier in Kombination mit dem Testessen den niedrigsten Anstieg von Glucose im Blut. Auslöser ist der schon vor dem Testessen leicht gestiegene Blutglucosespiegel aufgrund des eigenen Kohlenhydratanteils des Bieres. Fazit: Unabhängig von der Sorte des alkoholischen Getränks zu einer Mahlzeit, konnte die Studie insgesamt eine Erniedrigung des Blutzuckeranstiegs mit der dazugehörigen Insulinantwort um bis zu 37 Prozent aufweisen (1).
Diese Ergebnisse unterstützen viele andere Untersuchungen, die bereits positive Effekte von Alkohol aufzeigten. Unter anderem kann sich die Prävalenz für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes Typ II durch einen moderaten Alkoholkonsum erniedrigen. Ferner kann Alkohol zu einer Steigerung der HDL- Konzentration sowie dem langsameren Anstieg der Blutglucose- und Insulinkonzentration führen, als auch die Glucosetoleranz und Insulinresistenz verbessern.
Redaktion: Anja Baustian
Literatur:
(1) Jennie C Brand-Miller, Kaniz Fatima, Christopher Middlemiss, Marian Bare, Vicki Liu, Fiona Atkinson and Peter Petocz: Effect of alcoholic beverages on postprandial glycemia and insulinemia in lean, young, healthy adults.
American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 85, No. 6, June 2007, 1545-1551