Die Dunkelziffer der Menschen, die unter diesem Krankheitsbild leiden ist laut Experten immens. Statistisch sollen bereits jeder vierte bis fünfte Bundesbürger unter ausgeprägten Angstzuständen vor oder während eines Zahnarztbesuches leiden.
Der Unterschied zwischen Zahnarztangst/Zahnbehandlungsangst und Dentalphobie ist in der pathologischen Ausprägung zu finden. Während sich die Zahnarztangst aus zum Teil nachvollziehbaren Gründen - als gesunder Reflex – einstellt, ist die Dentalphobie eine ernst zunehmende und medizinisch abgegrenzte Erkrankung.
Bei aller Unterscheidung sind die Symptome der krankhaften, wie auch nicht-krankhaften Angst unter Umständen ähnlich und ihre Übergänge können fließend sein.
Zu den häufigsten auftretenden Angst-Symptomen vor oder während eines Zahnarztbesuchs gehören Schweißausbrüche, Zittern, Übelkeit, Herzrasen, Muskelverspannungen und Schwindelgefühle. Neben diesen körperlichen Auswirkungen ist die psychische Stress-Belastung für die Betroffenen immens.
Eine Angststörung, die über diese Symptome der Zahnbehandlungsangst hinausgeht, ist die Dentalphobie oder auch Odontophobie.
Bei dieser spezifisch (isolierten) Phobie treten in vielen Fällen Panikattacken oder auch Kreislaufzusammenbrüche auf.
Vorrangiges Kennzeichen einer pathologischen Angststörung ist jedoch die zumeist jahrelange Vermeidung des Zahnarztbesuchs, mit zum Teil verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen. Die Folgen betreffen dabei nicht nur die Zahngesundheit:
Durch nicht behandelte Entzündungen des Mundraums können Schädigungen des gesamten Organismus hervorgerufen werden. Darüber hinaus sind die psychischen Nebeneffekte aufgrund möglicher sozialer Belastungen ebenfalls schwerwiegend.
„Wichtig ist, dass bereits in einer frühen Phase, d. h. bei der ersten Feststellung von Panik oder Angstgefühlen ein persönliches Gespräch zwischen Patient bzw. Patientin und dem behandelnden Arzt stattfindet“, so Dr. Maren Schmidt, Zahnmedizinerin der Zahnarztpraxis Denthetika in Berlin.
„Vor allem die Besetzung der Angst mit Schamgefühlen oder Gesichtsverlust muss hier bekämpft werden. Die Angst vor einem Zahnarztbesuch ist weit verbreitet. Auch praktizierende Zahnärzte selbst sind davon betroffen. Wird bereits bei einem ersten Treffen eine mögliche Zahnarztangst thematisiert, stehen viele verschiedene Wege für eine nachhaltige und individuelle Beratung und Behandlung – und damit nachhaltiger Gesundheit – offen.“