Dass es in den Wintermonaten zu mehr Schnupfen, Husten, Heiserkeit kommt, ist natürlich bekannt und der trockenen Winter bzw. Heizungsluft geschuldet. Dass es aber auch Menschen gibt, die sich auch in den wärmeren und warmen Tagen des Jahres mit einer verstopften Nase herumplagen müssen, obwohl dies nicht unbedingt nötig wäre, wissen in den meisten Fällen nicht einmal die Betroffenen selbst. Eine Verkrümmung des Nasenscheidewand hat zwar auf den ersten Blick nur kleinere Folgen - die von den Betroffenen oftmals unerkannt bleiben und daher einfach hingenommen werden - in der Summe kann die Lebensqualität jedoch relativ stark darunter leiden.
Von anderen Menschen wird die Verkrümmung der Nasenscheidewand meist nur über die nasale Sprache des Gegenübers wahrgenommen. Für die Betroffenen selbst existieren eine ganze Reihe Nebenerscheinungen, die unter Umständen auch gesundheitliche Folgen haben können.
So sind Schlafprobleme eine relativ häufig vorkommende Begleiterscheinung bei Menschen die unter einer Verkrümmung bzw. Verengung der Nasenscheidewand laborieren. Da die Betroffenen bei Schlafen zu wenig Luft durch die Nase einatmen können, tendieren sie dazu, durch den geöffneten Mund zu atmen. Die Folge ist oftmals ein sehr unruhiger Schlaf und damit einhergehend, das tägliche Gefühl des „Erschlagenseins“ beim Aufstehen.
Weitaus gesundheitsgefährdender ist jedoch eine weitere Folge des einseitigen und zum Teil ausschließlichen Atmens durch den Mund: Das Risiko für die Anfälligkeit von Halsinfekten und virale Infekten im Allgemeinen, sowie langwierige bis chronische Nebenhöhlenentzündungen steigt durch eine Nasenscheidewandproblematik immens.
„Viele Menschen sind sich über den Defekt und die Folgen gar nicht im Klaren“, so Dr. Jeannette Jungk, praktizierende HNO-Ärztin aus Berlin.
„Die Verkrümmungen respektive Verengungen können Angeboren, aber zum Beispiel auch die Folge eines nicht behandelten Nasenbruchs aus der Kindheit sein. Wenn die Atemschwierigkeiten vor allem nur auf einer Seite bei den Betroffenen auftreten, kann man in den meisten Fällen von einer Nasenscheidewandverkrümmung ausgehen.“
Dennoch betont die Ärztin, dass eine genaue Untersuchung bei Patienten mit Atemschwierigkeiten unumgänglich ist, da noch eine Reihe anderer Ursachen für Atembeschwerden und den damit zusammenhängenden Folgen in Betracht kommen. Dazu gehören unter Anderem allergiefördernde Schwellungen oder auch übergroße Nasenmuscheln.
„Sollte eine längerfristige Beeinträchtigung der Atmung durch die Nase von den Betroffenen festgestellt werden, ist ein Gang zu einem HNO-Arzt und eine möglicher operativer Eingriff oftmals eine sehr gute Möglichkeit, die Lebensqualität dauerhaft zu erhöhen“, so die Medizinerin abschließend.