Dabei kommt es nicht nur auf die Anzahl der am Tag konsumierten Zigaretten an, auch die vermeintlich nicht so schädigende Tabakprodukte, wie Zigarren, die (vor allem unter Jugendlichen) immer beliebter werdenden Wasserpfeifen (auch Shishas genannt) und die ebenfalls eine Renaissance erlebende Pfeife haben starke gesundheitliche Einflüsse. Zwar geht die Zahl der Raucher in der Bundesrepublik statistisch seit Jahren zurück, gut ein Drittel der Bevölkerung raucht jedoch immer noch um die 20 Zigaretten am Tag - oder mehr. Bereits 10 Zigaretten reichen aus um die Risikolage an ernsthaften Krankheiten zu laborieren beträchtlich. Die Dunkelziffer, die durch die Alternativen zu Zigaretten ebenfalls als gesundheitsgefährdende Risikofaktoren anzusehen sind, ist in dieser Reichung natürlich noch nicht berücksichtigt
Die besondere Gefahr liegt vor allem in dem erhöhten Risiko an Mundhöhlen-, Rachen- oder Lippenkrebs zu erkranken. Eine Lungen-Inhalation, wie bei der gemeinen Zigarette, ist zur Entstehung dieser Krankheitsbilder nicht nötig, was zu einer Verharmlosung bei den Konsumenten dieser Genussmittel führt.
„Das Risiko an diesen, in der Öffentlichkeit nicht so bekannten, Folgen zu erkranken ist in der Tat ein relativ hohes“, weiß die Zahnärztin und Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgin Gülseren Köksal aus Berlin.
„In dem Fachbereich der MKG versuchen wir die Menschen, die bei uns in Behandlung sind, über diese Risiken aufzuklären. Oftmals kommen Raucher zu uns, die an einer „verschleppten“ Parodontitis leiden. Bei Rauchern werden die eigentliche Symptome der Entzündung durch die Verengung der Gefäße meist erst sehr spät entdeckt. Die Folgen sind dementsprechend ausgeprägt.“
Wissenschaftlichen Studien zufolge haben Raucher ein bis zu sechs Mal höheres Risiko an einer Entzündung des Zahnhalteapparates, oder eben Parodontitis, zu erkranken. Pararallel und erschwerend kommt zu diesem Risiko hinzu, wie die MKG-Medizinerin erklärte, dass die Parodontitis sehr viel schwieriger festzustellen ist als bei Personen, die auf jedweden Konsum von Tabak und Nikotin verzichten.
„Wir hoffen durch die Gespräche in unserer Praxis, unsere Patienten auf die Folgen von Rauchen, also zunächst auf die versteckte Parodontitis und im fortgeschrittenen Stadium auf das erhöhte Risiko von Krebserkrankungen im Mundraum aufmerksam zu machen. Die Bilanz ist zwar eher durchwachsen, was jedoch keinen Grund darstellt die für die Gesundheit so wichtige Aufklärung einzustellen“, so die Kieferchirurgin aus Berlin-Pankow abschießend.