Grund für den klebrigen „Paradigmenwechsel“ sind die in den letzten Jahren vermehrt veröffentlichten wissenschaftlichen Studien, die sich mit dem „Für“ und „Wider“ des ehemaligen Lehrerschrecks auseinandergesetzt haben.
Die Ergbebnisse der Untersuchungen verweisen deutlich auf die durch das Kauen erhöhte und geförderte Aktivität des Stammhinrns. Das Kauen stimuliert die „Wachheitszentrale“ im Gehirn und sorgt so für eine erhöhtes Aufmerksamkeitsniveau und eine gesteigerte Konzentration bei den Kindern. Das Kauen erhöht die Durchblutung des Gehirns und steigert so die Lernfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Dr. Maren Schmidt von der Zahnarztpraxis Denthetika in Berlin-Adlershof kennt noch einen weiteren guten Grund, dass Kaugummikauen für Schüler während des Unterrichts zu erlauben und zu fördern:“ Das Kauen von – natürlich zuckerfreien - Kaugummistreifen hat auch auf die Zahngesundheit der Kinder einen positiven Einfuss. Durch die Kauaktivität wird die Speichelproduktion angeregt, was für die Gesundheit, und vor allem die Reinigung der Zähne nach der Frühstückspause besonders gut und wirksam ist.“
Die Kinder müssen sich jedoch auch an ein paar Regeln für das Kaugummikauen während der Schulstunde halten. Es sind die altbekannten Aufreger der Lehrer die damit ausgeschaltet werden sollen. Zum einen ist das Kauen nur mit geschlossenem Mund erlaubt, damit das so störende Schmatzgeräusch ausbleibt; zum anderen darf der Kaugummi natürlich nicht einfach unters Pult geklebt werden, sondern wir eingewickelt in und eine von den Kindern mitgestalteten, bunten und fröhlichen „Zwischenlagerbox“ auf dem Tisch abgelegt.
Das wichtigste ist, so betonen Wissenschaftler, Initiatoren und Pädagogen aber weiterhin, dass die Kinder Spass am Unterricht haben. Spass, Gesundheit und kognitive Leistungssteigerung könnten durch den ehemals verpönten Klebekaustreifen also bald in ganz Deutschland „Schule machen“.