Frankfurt a.M. - Den krönenden Abschluss eines
ereignisreichen Jahres barg Frankfurts Festhalle für Janne Friederike
Meyer. Die Mannschafts-Weltmeisterin der Springreiter aus Schenefeld
gewann mit einem frechen Husarenritt auf Cellagon Lambrasco das
Finale der internationalen Masters League im Großen Preis von
Frankfurt. Blitzschnelle 39,93 Sekunden ohne Fehler genügten der 29
Jahre alten Amazone und ihrem liebevoll Mops genannten Wallach, um
Denis Lynch (Irland), Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und ihren
Mannschaftskollegen und Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) auf die
Plätze zu verweisen.
Der Weg zum Sieg und 30.000 Euro Preisgeld aus der Gesamtdotierung
von 113.000 Euro war beschwerlich: "In Hamburg ist mein Flug
gecancelt worden wegen des Wetters, dann bin ich zur Deutschen Bahn
und in einen Zug nach Frankfurt gestiegen, der unterwegs auch noch
gewartet werden mußte. In Frankfurt hat mich der Veranstalter extra
weit nach hinten setzen lassen am Freitag, aber letzten Endes war ich
zu spät, bin auch gleich zu Bett und erst Samstag wieder
aufgetaucht," so Janne Meyer, "heute ist das für mich doch recht
kurze Turnier wirklich super zuende gegangen." Die größte Freude
dürfte der Reiterin ihr Top-Pferd Cellagon Lambrasco bereitet haben,
Der 12 Jahre alte Holsteiner Wallach buckelte erst mal ein wenig
herum, bevor er sich energisch und effizient an die Arbeit machte.
"Das Wichtigste ist, dass er so fit ist. Es war seit der WM erst sein
zweiter Turniereinsatz." Übrigens tritt "Mops" nebst Pflegerin
Patricia Otto und vierbeiniger Begleitung erst am Montagmorgen die
lange Heimreise an.
Zufrieden und entspannt auch Denis Lynch. Der Ire mit Wohnsitz in
Münster kann mit Platz zwei in der Masters League gut leben. "Wir
alle gehen jedes Wochenende zum Turnier, mal gewinnt der eine, mal
der andere..." so der Nationenpreisreiter, der nach Weihnachten noch
beim Weltcupturnier im belgischen Mechelen an den Start geht.
Pech hatten zwei der Frankfurter Publikumslieblinge: Der hessische
Lokalmatador Lars Nieberg hatte mit Landadel, einem 9jährigen
Oldenburger Wallach, den er übergangsweise im Beritt hat, am Ende 17
Fehlerpunkte auf dem Konto - nur Platz 37 im Feld von 37 startenden
Paaren. Wie beliebt er bei seinem Publikum ist, konnte er aber am
wohlwollenden Applaus des Publikums ablesen. Den 30. Platz gab es für
Altmeister Hugo Simon, der mit seiner 13jähigen belgischen
Warmblutstute Ukinda startete.
Eine positive Bilanz zog am Ende auch der Veranstalter Dr. Kaspar
Funke: "Egal ob Springen oder Dressur, das waren fünf Tage voller
Spitzensport, die heute durch die Weltcup-Kür und das Finale der
Masters League gekrönt wurden. Die Top-Namen des Pferdesports waren
hier am Start. Frankfurt ist so kurz vor Weihnachten das Turnier der
Finale: Nürnberger Burgpokal, der EY-Cup und die Masters League sind
Serien, die für ihre Zielgruppen jeweils Spitzensport garantieren und
einen festen Platz im Kalender des Pferdesports haben." Stolz ist
Funke insbesondere auf die Masters League: "Unsere Serie hat sich
prächtig entwickelt - auch im kommenden Jahr werden wir hier wieder
in Frankfurts Gudd Stubb den Seriensieger küren."
Julius Losch vom in Goch ansässigen RFV von Driesen
Asperden-Kessel gewann mit einer strafpunktfreien Runde in 37,53
Sekunden den Lotto Hessen Preis und damit auch das Finale des
EY-Cups. Der 22-jährige hat sich mit dem Finalsieg auch gleichzeitig
einen Startplatz beim Super-Finale des European Youngster Cups in
Leipzig gesichert. Vom 27. April bis zum 1. Mai 2011 werden vier
Weltcup-Finals und das Super-Finale der springreitenden Generation
U25 in der Messestadt ausgetragen. Der zweite Platz geht nach Italien
an Emanuele Gaudiano, der mit Cocoshinsky nur wenig langsamer war als
Losch mit Sieshof`s Abraksas. Dieses Pferd hatte Losch auch etliche
Punkte bei den Qualifikationsstationen des EY-Cups beschert. Die
Finalprüfung des European Youngster Cups war mit 20.300 Euro
Preisgeld dotiert und bescherte den jungen Springreitern somit auch
Weltranglistenpunkte.
Insgesamt kamen 2010 38.000 Besucher zum Frankfurter
Festhallenturnier. Mit dabei waren zahlreiche Prominente, so gehörten
am Sonntag Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und sein
Vorgänger Roland Koch zu den Gästen, die Platz am Tisch von
Ann-Katrin Linsenhoff fanden. Insgesamt 6.000 Zuschauer waren am
Sonntag bei den abschließenden Prüfungen mit dabei. Ein paar mehr
hätte sich Dr. Kaspar Funke gewünscht: "Da war bei unserem
Top-Programm mehr drin; aber das Wetter hat uns einen Strich durch
die Rechnung gemacht - der Wintereinbruch hat doch einige Besucher
von dem Weg in die Festhalle abgehalten."
Sie haben aber im kommenden Jahr eine neue Chance, Spitzensport in
der Frankfurter Festhalle zu sehen: direkt vor Weihnachten bildet das
große Frankfurter Pferdesport-Ereignis wieder den Abschluss des
Pferdesportjahres.
Großer Preis von Hessen präsentiert von der Deutschen
Vermögensberatung AG Finale der Masters League, Int. Springprüfung
mit Stechen (1.55 m): 1. Janne-Friederike Meyer (Schenefeld),
Cellagon Lambrasco, 0 SP/35.93 sec; 2. Denis Lynch (Irland),
Lantinus, 0/36.56; 3. Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Chaman, 0/38.40;
4. Marcus Ehning (Borken), Sabrina, 4/35.72; 5. Wesley Heijdens
(Niederlande), Pavarottie H, 4/37.16; 6. Katharina Offel (Ukraine),
Cathleen, 4/38.79
LOTTO Hessen Preis Gold Final - European Youngster Cup Young
Masters League Int. Springprüfung mit Stechen (1.45 m): 1. Julius
Losch (RFV von Driesen Asperden-Kesse), Sieshof's Abraksas, 0
SP/37.53 sec; 2. Emanuele Gaudiano (Italien), Cocoshynsky, 0/38.91;
3. Daniel Oppermann (RFV f.d.Krs.Hofgeismar), Chakichak, 8/37.94; 4.
Filippo Marco Bologni (Italien), Kimberly, 4/61.73; 5. Tim Brüggemann
(ZRFV Riesenbeck), Corio Star, 4/61.79; 6. Jan Wernke (RSC
Handorf-Langenberg), Queen Mary, 4/62.52
Silver Final - European Youngster Cup Young Masters League Int.
Springprüfung (1.45 m): 1. Jason Smith (England), Rival, 0 SP/53.40
sec; 2. Jana Wargers (RFV Greven), Glorious Gorbi, 0/53.87; 3. Felix
Schneider (ZRFV Versmold), Catello, 1/ 60.03; 4. Michael Eichler (RA
München), Riva Loona, 1/61.15; 5. Marie Lütgenau (RC Emscherquelle),
Lazlo, 8/56.88; 6. Alexander Kern (Tübinger RG), Decadence, 12/56.25
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