Tipp 1: Maßvoll genießen an den Feiertagen
Zu fettes Essen, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung - diese Kombination bekommt dem Körper gar nicht gut. Wer die Feiertage ohne böses Nachspiel genießen möchte, darf sich daher zwar durchaus Gutes gönnen, aber eben in Maßen. Die empfohlene Grenze beim Alkoholkonsum liegt nach Auskunft von Dr. Markus Müller, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus St. Josef, bei 0,2 Liter Wein pro Tag und Person. Dies entspreche einer Alkoholmenge von rund 18 Gramm. Eine gute Alternative stellen alkoholfreies Bier oder alkoholfreier Sekt dar. "Allerdings enthalten auch diese vermeintlich alkoholfreien Getränke Rest-Alkohol und sind daher weder für trockene Alkoholiker noch für Schwangere geeignet", so Dr. Müller. Komplett auf Alkohol verzichten sollten auch Menschen, die an einer Bauchspeicheldrüsen-Entzündung leiden. Sie riskieren durch Alkoholkonsum eine Verschlimmerung der Erkrankung bishin zu chronischen Beschwerden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kredenzt seinen Gästen frisch gepresste Obstsäfte oder alkoholfreie Cocktails.
Auch beim Essen ist Vorsicht geboten. "Patienten mit bekannten Gallenerkrankungen sollten unbedingt auf schweres Essen wie Entenleberpastete oder Stopfgans verzichten", rät Dr. Heinz-Joachim Langer, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses St. Josef. Gut verträglich seien hingegen Fisch sowie magere Fleischsorten wie Hühner- Kalbs- oder Rindfleisch.
Auch vom Griff zur Zigarette und dem Aufenthalt in verqualmten Räumen raten die Mediziner ab. Stattdessen empfehlen sie auch an den Feiertagen regelmäßige Bewegung. Wer zum Kirchgang das Auto stehen lässt, tut dabei sich und der Umwelt einen Gefallen.
Tipp 2: Vorsicht bei Glatteis!
Wenn es draußen klirrend kalt ist und die Gehwege vereist sind, sollten ältere Menschen abwägen, ob Einkäufe und Besorgungen nicht noch ein wenig warten können. "Wer beim Gehen ohnehin unsicher ist, sollte bei Glatteis lieber zu Hause bleiben", empfiehlt. Bärbel Hornberger, Chefärztin der Chirurgie im Dudweiler Krankenhaus St. Josef. Wer das Haus unbedingt verlassen muss, sollte sich Spikes anschaffen, die unter den Schuhen befestigt für besseren Halt sorgen.
Im Dudweiler St. Josef-Krankenhaus werden bei Glatteis rund doppelt so viele Menschen mit Knochenbrüchen eingeliefert als bei normalen Witterungsverhältnissen. "Ältere Menschen sind wegen Vorerkrankungen wie beispielsweise Osteoporose besonders gefährdet", so Hornberger. Neben Unterarm- und Schenkelbrüchen seien auch Sprunggelenksfrakturen eine häufige Folge glatteisbedingter Stürze. "In den allermeisten Fällen werden Knochenbrüche operativ behandelt", berichtet Hornberger. "Dadurch können wir die Patienten sehr schnell mobilisieren und verhindern so, dass es bei älteren Menschen durch langes Liegen zu Druckgeschwüren, Embolien und Lungenentzündungen kommt." In der Regel könnten Patienten bereits einen Tag nach der Operation aufstehen und das Krankenhaus nach etwa zehn Tagen verlassen, um in die Reha zu gehen. Selbst der gefürchtete Schenkelhalsbruch sei heute gut zu heilen.
Noch besser ist es natürlich, wenn es gar nicht erst so weit kommt. Wer vorbeugend etwas tun möchte, um sich vor Stürzen zu schützen, sollte regelmäßig Sport machen, um die Muskulatur aufzubauen, und an Gleichgewichtstrainings teilnehmen, wie sie etwa von den Volkshochschulen, Sport- und Kneipvereinen sowie Fitnesscentern angeboten werden.
Tipp 3: Gut geschützt vor Erkältung und Grippe
Ist es eine richtige Grippe oder nur ein grippaler Infekt? "Am Anfang lässt sich diese Frage wegen der ähnlichen Symptome oft nur schwer beantworten", sagt Dr. Markus Müller, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin am Dudweiler Krankenhaus St. Josef. "Der Unterschied besteht darin, dass ein grippaler Infekt von verschieden Viren ausgelöst wird, während die Grippe von Influenza-Viren verursacht wird und einen deutlich schwereren Krankheitsverlauf hat." Sowohl beim grippalen Infekt als auch bei der Grippe könne es zusätzlich zu einer bakteriellen Entzündung kommen, die dann mit Antibiotika behandelbar sei.
"Da die Grippe gerade für ältere und chronisch kranke Menschen gefährlich werden kann, empfehlen wir, sich im Herbst vorbeugend impfen zu lassen", so Markus Müller. Wer die jährliche Impfung versäumt hat und grippebedingt an Beschwerden wie Fieber, Schwächegefühl, Husten und Naselaufen leidet, sollte seinen Hausarzt aufsuchen und körperliche Belastungen sowie Stress unbedingt vermeiden. "Andernfalls besteht die Gefahr, dass Organe wie das Herz angegriffen und geschädigt werden", warnt Dr. Heinz-Joachim Langer, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses St. Josef. Dies könne im schlimmsten Fall sogar tödliche Folge haben.
Weniger gefährlich aber dennoch lästig ist der grippale Infekt ( "Erkältung"). "In wieweit die Erkältung wirklich durch Unterkühlung verursacht wird, ist nicht erwiesen", so Dr. Müller. Allerdings steige die Anfälligkeit für Krankheitserreger bei sinkenden Temperaturen, da die Haut bei Kälte porös und die Schleimhäute trocken werden, wodurch der natürliche Schutz vor Viren beeinträchtigt wird. Bei trockenen Nasenschleimhäuten kann eine fettende Nasensalbe daher hilfreich sein.
Besonders wichtig ist es jedoch, den Körper durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu stärken. "Frisches Obst und Gemüse - nicht zu lange gegart - sollte täglich auf den Tisch", so der Tipp von Dr. Markus Müller. Besonders viel Vitamin C enthalten Zitrusfrüchte, Kiwis, Broccoli, Rosenkohl und Kohlrabi, für Vitamin A sorgen Karotten, Feldsalat, Mangold, Kohl und Wirsing. Spurenelemente und Mineralien sind unter anderem in Vollkornbrot enthalten. Wer dann auch noch Milchprodukte zu sich nimmt, deckt auch seinen Bedarf an Vitamin B. Vorsicht ist bei Grapefruits geboten, da diese einen Stoff enthalten, der die Wirkung bestimmter Medikamente verändert.
Gute Chancen, den Winter ohne Erkältung zu überstehen, hat, wer sich nicht nur gesund ernährt, sondern sich auch ausreichend bewegt, lange genug schläft und sich der Jahreszeit gemäß kleidet. Um draußen nicht zu frieren und in geheizten Räumen nicht zu schwitzen, sollte man sich nach dem "Zwiebelschalenprinzip" anziehen und mehrere Schichten übereinander ziehen.
Gerade ältere Menschen sollten zudem größere Menschenansammlungen vermeiden. Denn wo viele Menschen zusammenkommen, tummeln sich auch die Viren. Regelmäßiges Händewaschen und die Benutzung von Hand-Desinfektionsmitteln sollte man nach der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder dem Besuch größerer Veranstaltungen daher ebenfalls nicht vergessen.