Ein Seminartag ohne Pausen ist kaum vorstellbar. Das sagen die TeilnehmerInnen und auch TrainerInnen stimmen dieser These zu. Wie sieht allerdings eine “durchschnittliche” Pause in der Realität aus? Wird die “arbeitsfreie Zeit” während eines Seminartages wirklich als Ruhephase genutzt? Und was genau kann getan werden, um Pausen sinnvoller, gesundheitsbewusster zu gestalten? Fragen, auf die Martina Heisser, Trainerin & Coach für Personal & Personality Antworten hat.
Führen wir uns einmal vor Augen, wie sich die Pausen derzeit üblicherweise gestalten. Jeder, der schon einmal ein Seminar oder auch eine Konferenz oder Tagung besucht hat, kennt folgendes Bild: Die TeilnehmerInnen verlassen den Seminar-,/Tagungsraum und sitzen oder stehen im Foyer in Gruppen zusammen. Sie sprechen über das bisher Vermittelte und Erlebte, diskutieren über Veränderungen am Arbeitsplatz, essen eine Kleinigkeit, trinken ihren Kaffee oder Tee und rauchen ihre Zigarette. Die Pausensnacks sind je nach Auswahl des Arbeitgebers oder Angebot der Location standardmäßig Süßigkeiten, oder herzhafte Kleinigkeiten, und als Zusatzangebot Joghurt und/oder Obst. In der Mittagspause wird das Buffet bevorzugt, weil das normalerweise schneller geht als ein Mehrgang-Menue. Danach kann dann das Seminar zügig fortgeführt werden, um rechtzeitig in den „Feierabend“ zu starten. Und was machen die Mehrzahl der TrainerInnen? Als Verhaltensauswahl stehen die Beteiligung an diesem gruppendynamischen Prozess oder die Vorbereitung der nächsten Seminareinheit - normalerweise. “Aus meiner Sicht sind diese ´üblichen´ Pausen keine wirkliche Entspannung” kommentiert Martina Heisser dieses “Freizeit”-Verhalten. “Bei meinen Veranstaltungen lege ich Wert darauf, dass das Seminarumfeld mehr bietet als süße Plätzchen mit Kaffee und eine Raucherecke”. Mir ist wichtig, dass meine TeilnehmerInnen “sinnvolle und gesundheitsorientierte” Entspannung erhalten. Und dazu nutze ich meine Erfahrung aus der Zusatzausbildung zur Gesundheits- und Wellnesstrainerin und halte Vorschläge aus Meditation, isometrische Übungen oder auch Bewegungsangebote nach Seminarschluß bereit”, so Heisser weiter.
Ein Seminar ist sowohl für den Trainer wie auch für alle Teilnehmer eine höchst anspannende Tätigkeit. Von der ersten bis zur letzten Minute werden die geistigen Kapazitäten gefordert, um den meist zu üppigen Stoff in der oft zu knapp bemessenen Seminarzeit zu vermitteln bzw. zu erfassen. Gleichzeitig aber werden die körperlichen Kapazitäten durch langes Sitzen auf ungewohnten Stühlen und akuten Bewegungsmangel absolut unterfordert. Dies hat zur Folge, dass der Körper früher oder später mit Rücken- oder Spannungskopfschmerzen reagiert. “Daher sind Angebote für Körper und Seele für mich als Trainerin ein selbstverständliches Zusatzangebot, das ich meinen TeilnehmerInnen gönne, um Pausen aktiv, entspannungs- und wellnessorientiert zu gestalten. ” ergänzt Heisser.
In den Pausen sollte oberstes Ziel sein, Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen, eine Balance zwischen der An- und Entspannung herzustellen und ein Wohlfühl-Gefühl zu erzeugen. Das bedeutet mental abzuschalten, sich körperlich zu bewegen und den Stoffwechsel anzuregen. Dazu kann P a u s e folgendermaßen interpretiert werden:
P - wie Power freisetzen;
A- wie aktiv werden;
U- wie umfassend für Körper Geist und Seele,
S- wie sensitiv, mit allen Sinnen entspannen und
E- wie Erholung erhalten.
Wichtig hierbei ist, dass die Teilnehmer spielerisch und ohne großen Aufwand an diese noch recht “ungewohnte” Art der “Pausengestaltung” herangeführt werden und dass der Trainer die Übungen mit- bzw. vormachen kann.
“Idealerweise plant der Trainer eine Pausenlänge von circa 15 Minuten als Vormittags- bzw. Nachmittagspause und von circa 30 Minuten als Mittagspause zusätzlich ein, die ausschließlich für die zielgerichtete Entspannung genutzt wird” heißt die Empfehlung von Martina Heisser, Trainerin & Coach. “Auch wenn hierdurch insgesamt 60 Minuten weniger Zeit für die Vermittlung des Seminarstoffes bleibt liegt der Gewinn für alle Beteiligten klar auf der Hand: eine entkrampfte Seminaratmosphäre, gelöste Seminarteilnehmer, die wesentlich leistungsfähiger und konzentrationsfähiger sind und somit freudiger und motivierter dem Seminar folgen. Und mit mehr Freude und Motivation lässt sich bekanntermaßen schneller und besser lernen. “Entsprechend meinem Motto “bewegend erfolgreich - erfolgreich bewegend” habe ich mit der Kombination von Angeboten für Körper, Geist und Seele schon viel positives Feedback meiner Seminargäste erhalten” lautet das Fazit.
Die vorangegangenen Teile
Teil 1: Investitionen in Gesundheit- und Wohlbefinden zwischen Luxus und Notwendigkeit
Teil 2: Gutes Raumklima für besseres Arbeitsklima
Teil 3: Körperlich fit für Profit
Teil 4: Gefühle für´s Management als “EQ-ErfolgsQuotient”
Teil 5: Einstellung als Basis für persönliches Wohlbefinden
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