Der deutsche GeschäftsreiseVerband VDR hält an seiner Luftverkehrsteuer-Kritik fest und reagiert damit auf die Versprechen des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer. Während einer Rede zum 100-jährigen Bestehen des Hamburger Flughafens kündigte Ramsauer an, die Luftverkehrsteuer zu überprüfen, wenn der Luftverkehr in den Handel mit Emissionszertifikaten einbezogen wird. Wie die anwesenden Airline-Manager, erwartet auch der VDR die Einlösung des Versprechens zu gegebener Zeit.
Grund sind die zusätzlichen Kosten für deutsche Unternehmen, die den Ausgabenblock "Flug" aufgrund der neuen Steuer deutlich anwachsen lassen. "In den Unternehmen führt die neue Steuer bereits jetzt zu erheblichen Kostensteigerungen. Wir schätzen die Mehrkosten auf nahezu eine halbe Milliarde Euro", so VDR-Präsident Dirk Gerdom. "Auch wenn die Wirtschaft anzieht und die Deutschen geschäftlich wieder mehr reisen - die zusätzlichen Kosten durch diese Steuer werden der Wertschöpfungskette der Reisebranche direkt entzogen. Oder aber sie schränken den finanziellen Spielraum der Unternehmen, die sich eine Kürzung ihrer Geschäftsreisen nicht erlauben können, spürbar ein. Das wiederum führt unter anderem zu weniger Investitionen und weniger Arbeitsplätzen in allen Bereichen der deutschen Wirtschaft."
Der VDR hält an seiner alten Forderung nach einer Entlastung der Unternehmen fest. "Die Erhebung der Luftverkehrsteuer muss auf das Jahr 2011 beschränkt bleiben, da sonst durch die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel ab 1. Januar 2012 die reisenden deutschen Unternehmen doppelt belastet würden", so Gerdom. Darauf hatte sich die Bundesregierung bereits in ihrem Eckpunktepapier vom 7. Juni 2010 festgelegt. Hier heißt es "Bis zur Einbeziehung des Luftverkehrs in den bereits vereinbarten CO2-Emmissionhandel wird eine nationale ökologische Luftverkehrsabgabe für alle Passagiere erhoben, die von einem inländischen Flughafen abfliegen."
Der VDR wird weiterhin alle Optionen auf politischer Ebene nutzen, um Rahmenbedingungen für geschäftliche Mobilität maßgeblich mitgestalten zu können.
Frankfurt am Main, den 13. Januar 2011