Wenn Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit nach dem Verzehr von Milch auftreten, handelt es sich meist um eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz). Derzeit leiden rund zehn Millionen Menschen in Deutschland an dieser Unverträglichkeit. Bei einer Laktoseintoleranz mangelt es den Betroffenen an dem Enzym Laktase, das normalerweise Milchzucker in seine Bestandteile Glukose und Galaktose aufspaltet. Ist diese Funktion gestört, gelangt der Milchzucker ungespalten in den Dickdarm und dient den dort lebenden Bakterien als Nahrung. Die dabei entstehenden Gase und kurzkettigen Fettsäuren lösen die typischen Beschwerden aus.
Mit einem Wasserstoff-Atemtest lässt sich die Laktoseintoleranz einfach nachweisen. Als einzigste Ernährungstherapie empfiehlt sich die Reduzierung beziehungsweise Meidung von Milch- und Milchprodukten. Wie viel Milchzucker jeder Patient verträgt, hängt vom Schweregrad seines Laktasemangels ab und muss jeder Betroffene individuell austesten.
Milch- und Milchprodukte enthalten Eiweiße mit einer hohen biologischen Wertigkeit sowie leicht verdauliches Fett. Daneben sind Milchprodukte gute Lieferanten von Calcium und enthalten essentielle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Jod, fettlösliche Vitamine E, D, K und A sowie die wasserlöslichen Vitamine Riboflavin (B2), Pyridoxin (B6) und Cobalamin (B12). Um nicht auf den Genuss von Milch verzichten zu müssen, gibt es alternativ laktosefreie Milch im Handel. Zusätzlich eignet sich ein ausreichender Verzehr an Fleisch, Fisch, Sojaprodukten und Nüssen um den Bedarf an Eiweiß zu decken. Lebensmittel wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli und Sojabohnen können zu einer guten Versorgung an Calcium beitragen – aufgrund der enthaltenen Oxalsäure ist Calcium aus pflanzlichen Nahrungsmittel jedoch schlechter für den menschlichen Organismus verfügbar.
Die Broschüre "Wenn Milch krank macht...- Wissenswertes rund um das Thema Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz)" gibt Antworten auf die dringlichsten Fragen bezüglich Symptomatik, Ursachen, Therapiemöglichkeiten und Ernährung. Darüber hinaus befindet sich im Innenteil eine Übersicht mit Angaben zum Laktosegehalt gängiger Lebensmittel und erleichtert dadurch den täglichen Einkauf der Betroffenen.
Der Ratgeber steht kostenlos auf www.fet-ev.eu zur Verfügung oder ist unter info@fet-ev.eu. erhältlich. 2.712 Zeichen
Redaktion: Anja Baustian