fit und munter - Zu fett – selbst schuld! Oder doch nicht? Teil 4

fit und munter

Zu fett – selbst schuld! Oder doch nicht? Teil 4

Dass Übergewicht nicht von irgendwo kommt, sondern durch ein zuviel an Kalorien, bleibt eine unumgängliche Wahrheit.
Trotzdem gibt es Menschen, die aufgrund ihrer Veranlagung mal mehr und mal weniger dazu neigen, übergewichtig zu werden oder zu bleiben.
Unterschiede im individuellen Verhaltensmuster und stoffwechselbiologischen Vorgängen führen dazu, dass der eine besser und ohne größere Kontrolle sein Wohlfühlgewicht erhalten kann und der andere nicht.
Das Wohlfühlgewicht ist dabei für jeden verschieden. Auch die Balance zu finden zwischen den Extremen „Model-Schlankheitswahn“ und „Fat Pride“ (einer Bewegung in den USA von Übergewichtigen, die sich diskriminiert sehen) ist eine Aufgabe, der sich in einer von medialen Eindrücken geprägten Welt jeder stellen muss und zunehmend auch im Rahmen der Erziehung eine wichtige Rolle spielt.
Jeder, der seine Gesundheit im Blick hat, sollte daher die Extreme meiden.
Die schlechte Nachricht dabei ist,
dass man immer noch selbst derjenige ist, der sein Gewicht bzw. die übermäßige Ansammlung von Fett beeinflussen kann (dies ist natürlich auch gleichzeitig die gute Nachricht!).
Der eine hat es allerdings wesentlich schwerer, sein Gewicht zu halten oder zu reduzieren.
Abgesehen von den individuellen Wunschvorstellungen der Körperformung ist die dauerhafte Reduktion von Übergewicht bzw. – besser - die Reduktion von Fett auch ein anzustrebendes Ziel, das die eigene, zukünftige Lebensplanung wesentlich absichern hilft.
Die gute Nachricht ist, dass
jeder Mensch ein gesundes Wohlfühlgewicht erreichen kann.
Der eine hat „den Speck“ allerdings etwas leichter wieder drauf als ein anderer und muss dementsprechend vorsichtiger oder konsequenter sein! Aber dass ein Mensch nicht abnehmen kann, ist fast nicht möglich, jedoch manchmal gerade in den Problembereichen aufgrund einer individuellen hormonellen Veranlagung erschwert.
Vom Gewicht nicht selten getrennt zu betrachten ist in diesem Zusammenhang die Körperform: Viele Menschen mit übermäßigen lokalen Fettansammlungen (wie beispielsweise „Reithosen“, „Männerbrust“ usw.) haben eine lange Leidensgeschichte hinter sich, da sich ihre lokalen Fettpolster als ernährungs- und bewegungsresistent erweisen – häufig begründet in einer lokalisierten dysproportionalen Lipohypertrophie oder sogar einem Lipödem.
Unterschieden werden sollte also Übergewicht durch Fettansammlung und eine übermäßige Fettansammlung in lokalen Bereichen („Problemzonen“).
Extreme Nahrungseinschränkungen sind nötig, um schlussendlich doch das Fettgewebe dieser Problemzonen abzubauen. Dies gefährdet jedoch stark die Gesundheit. Nicht selten sind in den Musenhof-Kliniken v.a. auch Patientinnen behandelt worden, die eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben und in der Folge mitunter Essstörungen entwickelten.
Handelt es sich um eine „Problemzone“, dann ist die Fettabsaugung die Methode der Wahl. Sie entfernt das Fett an der lokalen Stelle, es kommt nicht wieder, die Freisetzung von toxischen Substanzen aus diesem Gewebe wird dauerhaft unterbunden. Nur mit dieser Methode ist außerdem eine individuelle Formung des Gewebes möglich. Die moderne Fettabsaugung unterscheidet sich hierin weiterhin deutlich zu allen anderen auf dem Markt beworbenen Methoden.
Haben Sie Übergewicht, welches mehr oder weniger gleichmäßig über den Körper verteilt vorliegt, halten Sie mit dem SEP Ernährungskonzept alle Trümpfe in der Hand.
Durch Stützung ihrer Magermasse und Aufbau von Muskulatur wird nicht nur der Körper geformt, die Leistungsfähigkeit angehoben und die Lebenslust gesteigert. Auch entzieht diese Magermasse dem Jojo-Effekt die Grundlage. Auch die im Fettgewebe gebildeten hormonähnlichen Wirksubstanzen (sog. Adipokine), denen die eigentlich schädlichen Wirkungen von Fettgewebe zugeschrieben werden, bekommen ausgleichende Gegenspieler, die sogenannten Myokine. So wird die in der Regel nachteilige Wirkung der Adipokine auf Blutdruck, Blutzucker, Hormonhaushalt, Immunsystem, Atherosklerose abgefangen und durch positive Signale ersetzt.
V.a. auch das Verhältnis von Muskulatur zu Fettgewebe entscheidet, ob die Stoffwechsellage günstig beeinflusst wird.
Außerdem wird so dem Jojo-Effekt optimal entgegengewirkt.
In einem persönlichen Check-Up werden die relevanten Marker beurteilt, um eine individuelle Strategie zu entwickeln, damit Sie Ihre Leistungsfähigkeit lange erhalten können. Lassen Sie sich bei einem solchen Check-Up außerdem auf Zeichen einer Leberverfettung untersuchen und Ihre Gefäße und Labormesswerte beurteilen. Gerade, wenn die Leber Verfettungszeichen aufweist, wird wahrscheinlich ein Protein namens Fetuin-A vermehrt produziert, welches als „Schläfer“ (verdeckter Terrorist) gelten kann und Ihrer (Gefäss-) Gesundheit abträglich ist.
Auch auf den Einsatz von Medikamenten kann sogar vielfach verzichtet werden, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden.
Diäten und Jojo-Effekt
Übergewichtige besitzen offenbar auch zu große Mengen des Enzyms Lipoproteinlipase, kurz LPL. Das Nahrungsfett wird mittels dieses Enzyms in die Fettdepots geschleust. Diäten können bewirken, dass das Enzym verstärkt gebildet wird, damit der Körper die wenig vorhandene Energieträger effektiver sichern kann. Das LPL-Enzym mag daher mit ein Grund für den oft zitierten Jojo-Effekt sein.
Um dauerhaft sein Gewicht zu kontrollieren, ist eine Ernährungsumstellung der sicherlich effektivere Ansatz. Grundsatz sollte sein, dass eine gesunde Ernährung abwechslungsreich ist und idealerweise hochwertige Proteine enthält, die die Magermasse optimal stützen. Dabei bedeutet „gesund“ nicht „Verzicht“ – wie von vielen stets befürchtet. Auch Festmahle können gesund sein, wenn man auf die Zusammenstellung achtet.
Wenn Sie dann doch einmal über die Stränge geschlagen haben: Gönnen Sie Ihrem Körper direkt im Anschluss einen SEP-Tag zur Entlastung. So wird z.B. das Enzym Lipoproteinlipase innerhalb von 24 Stunden noch nicht überaktiv. Mithilfe hochwertiger Aminosäuren gelingt es außerdem, Insulinspiegel niedrig zu halten, so dass sich Fettspeicher wieder entleeren können. Wichtig ist es gerade an solchen Tagen daher auch, dass Sie genug trinken.
Ist man allerdings erst einmal dick, fällt das Abnehmen nicht nur aufgrund falsch erlernter Verhaltensmuster schwer, sondern auch weil die Körperoberfläche im Vergleich zum Körpervolumen geringer ansteigt. Dieser Effekt wurde unlängst anhand von 3D BodyScan Messungen bemessen und belegt, dass der dicke Mensch - relativ gesehen - weniger Wärme an die Umgebung verliert. Er benötigt somit weniger Energie zur Aufrechterhaltung der notwendigen Körpertemperatur.
Menschen mit viel isolierendem Speck brauchen also nur wenig „Brennstoff“, um die Körperwärme zu halten, denn: Speck isoliert gut. Dieser Effekt bestätigt außerdem die Alltagserfahrung: Drauf ist der Speck schnell, runter geht er nur langsam!

Was tun bei hartnäckiger Fettleibigkeit?
Bei extremer Fettleibigkeit und bereits eingetretenen Folgeerscheinungen, besteht als letzter Ausweg auch die Option der bariatrischen Chirurgie.
Solche Eingriffe bergen Risiken und Probleme und sollten stets von einem erfahrenen Arzt vor- und nachher begleitet werden. Eine Ernährungsumstellung und Bewegung wirken vor und nach derartigen Eingriffen jedoch immer positiv.
Bewegung tut immer gut!
Und noch eins: Wer sich regelmäßig bewegt - schon eine halbe Stunde pro Tag reicht aus – und trotzdem übergewichtig bleibt, lebt in der Regel sogar gesünder als Normalgewichtige ohne Bewegung!
Werden Sie also aktiv! Und nutzen Sie das SEP Konzept!

Dr. B. Herberger
Quellen: beim Verfasser
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