Ein erwachsenes Pferd hat im Ober- und Unterkiefer je sechs Schneidezähne und zwei Eckzähne. Die Zunge mit ihren etlichen Muskeln schiebt das Futter in die Seiten, wo es in kreisenden Bewegungen zwischen Ober- und Unterkiefer zerkleinert und eingespeichelt wird. Diese Arbeit wird von insgesamt 24 Backenzähnen auf jeder Seite übernommen. Dabei wird das Futter über die unteren Zähne transportiert, um weiter hinten im Maul abgeschluckt zu werden. Einige Pferde haben vor den Backenzähnen noch einen vorgestellten Zahn, den Wolfs- oder Hengstzahn (daher in der Regel meist nur Hengste und Wallache).
Nun gibt es verschiedene Faktoren, die den normalen Kauvorgang behindern können. Im Laufe der Evolution hat sich das Pferdegebiss an die Bedürfnisse des Pferdes angepasst. Beim Abreissen und Zermahlen von Rauhfutter wurden die Zähne gleichmäßig abgerieben, doch durch moderne Futterzusammenstellungen und Fertigmischungen entstehen erhebliche Probleme. Da die Zähne nicht direkt übereinander stehen, weil der Unterkiefer etwas schmaler ist, kann es dazu kommen, dass sich die Zähne nicht einheitlich gegeneinander abreiben können.
Es entstehen „Haken“, das sind scharf hervorstechende Zahnecken. Sie reiben an der Schleimhaut der Wangeninnenseite und können dort zu bösen Entzündungen, gammeligem Geruch und kleineren Geschwüren führen. Die Pferde helfen sich, indem sie ihre Wange mit kleinen Heu- oder Futterknäuelen polstern, damit die Zahnkante am Knäuel und nicht an der Wange scheuert. Da dieses Knäuel jedoch nicht ewig hält und schmeckt, spucken Pferde es in regelmäßigen Abständen aus.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Pferde-Dentist zu Rate gezogen werden.
Mehr Infos über den Ablauf einer Zahnbehandlung bei Pferden mit vielen anschaulichen Bildern finden Sie unter http://www.hallo-pferd.de/news/18942.